Grafrath:Geld für Kunstrasenplatz

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Der mittlerweile ziemlich desolate Platz der Spielvereinigung Wildenroth soll erneuert werden. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Grafrath plant nach heftiger Debatte 170 000 Euro ein

Von mann, Grafrath

Die öffentlich zugängliche, als Bolzplatz genutzte Kunstrasenfläche auf dem Sportgelände beim Bürgerstadel soll heuer erneuert werden. Als "Maximal-Summe" werden im Etat 170 000 Euro bereitgestellt. Außerdem will der Sportverein einen Anbau mit Umkleiden und Duschen errichten. Hierfür stehen heuer 10 000 Euro für Planungskosten zur Verfügung. Ob, wann und zu welchen Kosten dann gebaut werden kann, soll eine Grundlagenermittlung ergeben. Ein Vorschlag von Hartwig Hagenguth (Bürger für Grafrath) im Finanzausschuss, mit der Anbauplanung noch bis 2017 zu warten, fand keine Mehrheit. Der Altbürgermeister wollte zuvor abklären lassen, ob angesichts der schwierigen Erschließung ein Erweiterungsbau überhaupt möglich ist. Insbesondere die Jugendabteilung der SpVgg habe einen enormen Zulauf und brauche dringend mehr Platz, erklärten unisono Hagenguths Fraktionskollege Martin Söltl und CSU-Sprecher Gerald Kurz. Ergänzend dazu sagte Max Riepl-Bauer (CSU): "Die Zeiten haben sich geändert." Man müsse der Entwicklung Rechnung tragen, dass zunehmend auch Frauenfußball gefragt sei. Daher würden mehr Umkleide-und Sanitärräume gebraucht. Für Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei) soll die Machbarkeit von einem Fachmann geprüft werden - "und dafür braucht man Geld". Dass für die Sanierung des Kunstrasenplatzes 170 000 Euro bereitgestellt werden sollen, fanden einige Gemeinderatsmitglieder überzogen. Dagegen wandte Kennerknecht ein, dass der etwa 450 Quadratmeter große und viel genutzte Bolzplatz zwar kaputt sei, doch Bodenproben ergeben hätten, dass der Untergrund zumindest teilweise noch brauchbar ist. Da niemand eine Luxusvariante wie etwa in der Säberner Straße in München wolle, werde man vermutlich mit weniger Geld auskommen. Man sollte für alle Fälle aber genügend zur Verfügung haben. Auf einen Antrag von Roger Struzena (Grüne), im Etat nur 45 000 Euro vorzuhalten, reagierte Kennerknecht ungehalten: "Ich gebe doch kein Geld aus, nur weil es im Haushalt steht". Der Antrag wurde abgelehnt. In der jüngsten Sitzung nun erklärte Struzena erneut, dass die hohe Summe "nicht nachvollziehbar" sei und beantragte eine Reduzierung auf 100 000 Euro, wodurch wieder eine kontroverse Diskussion entfacht wurde. "Man sollte die Kirche im Dorf lassen, wieso muss ein Bolzplatz einen Kunstrasen haben, es gibt sicher auch einfachere, preiswertere Lösungen", argumentierte Struzena. Kennerknecht hielt entgegen: "Ziel ist es, einen technisch einwandfreien und zweckmäßigen Platz zu schaffen. Und da niemand wisse, in welchem Umfang saniert werden muss, sollte man einen entsprechenden finanziellen Spielraum haben. Klaus Rüth unterstützte den Bürgermeister mit dem Hinweis, dass der Bolzplatz mittlerweile zu einem "wichtigen Integrationsort" geworden sei, an dem sich Grafrather Jugendliche und junge Flüchtlinge regelmäßig treffen. Auf die Warnung von Peter-Michael Kaifler (Grüne), für den Kunstrasenplatz nicht mit der Integrationsproblematik zu argumentieren, erklärte Rüth, damit nur "die Intensität der Nutzung" unterstreichen zu wollen.

Struzenas Antrag wurde mit 13 gegen vier Stimmen abgelehnt, es stehen also 170 000 Euro für sie Sanierung des Kunstrasenfeldes zur Verfügung.

© SZ vom 02.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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