Grafrath:Feuerwehr feiert 125-jähriges Bestehen

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Der Termin bezieht sich auf die Gründung der Wildenrother Wehr im Jahr 1894. Der große Zusammenschluss folgte 1984

Von Manfred Amann, Grafrath

Die Freiwillige Feuerwehr Grafrath feiert unter dem Motto "Wir retten Grafrath. Seit 1984" auf ihrem Gelände an der Bundesstraße 471. Am Samstag, 7. September, wird aber eigentlich das 125-jähriges Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Wildenroth gefeiert, die im Jahre 1894 gegründet wurde. Aus ihrem Zusammenschluss mit der Wehr in Unteralting ging 1983 die Feuerwehr Grafrath hervor, elf Jahre, nachdem im Zuge der Gemeindegebietsreform 1972 die Gemeinde Grafrath gegründet worden war.

Wie der Vereins-Chronik zu entnehmen ist, hatten sich vor allem die Unteraltinger Floriansjünger lange geweigert, mit der Nachbarwehr zu fusionieren. Unterbringungsprobleme für Löschfahrzeug und Gerätschaften aber auch erfolgreiche gemeinsame Übungen hätten letztlich das Einverständnis zur Zusammenlegung mit den Wildenrothern zur Feuerwehr Grafrath bewirkt. Vor Einführung der Freiwilligen hatte es in Wildenroth bereits eine Pflicht-Feuerwehr gegeben. Laut Protokollbuch "waren aber schon seit längerem mehrere Bürger davon überzeugt, dass diese nicht mehr genügt". Am 23. September 1894 wurde daher die Freiwillige Feuerwehr Wildenroth von 25 Mitgliedern ins Leben gerufen.

Dabei wurden "die treibende Kraft" Franz Glas zum Kommandanten und Simon Gerum, der bis dahin Kommandant der Pflichtfeuerwehr war, zum Vorstand gewählt. Die Freiwillige Feuerwehr Kottgeisering stand bei der Gründung Pate. Die erste Feuerwehrfahne mit dem aufgestickten Schutzpatron, dem heiligen Florian, stammt aus dem Jahre 1928, wurde mehrmals restauriert und der Entwicklung angepasst. Aus der Wildenrother wurde so die Fahne der Feuerwehr Grafrath. Stolz sind die Feuerwehrler, dass schon 1990 eine "Frauen-Löschgruppe" in den Einsatz geschickt werden konnte. Bereits ein Jahr nach dem Zusammenwachsen der beiden Wehren war den Aufzeichnungen zufolge ein Groß-Einsatz nötig. Nachdem ein Unwetter mit der "größten Hagelkatastrophe seit Menschengedenken" die Gegend heimgesucht und das Kloster überschwemmt hatte, war tagelanges Helfen erforderlich.

Neben vielen kleineren Einsätzen in den Folgejahren war die Wehr 1990 erneut stark gefordert, nachdem die Orkane "Vivian" und "Wibke" kurz hintereinander in der Region gewütet und auch in Grafrath große Schäden hinterlassen hatten. Ein "Jahr der großen Herausforderung" war auch 1999. War zu Beginn des Jahres der Brand des Schmiedwirt-Gebäudes zu meistern gewesen, musste die Feuerwehr Ende Juni gegen das Amper-Pfingsthochwasser ankämpfen. Der Wehr, die sich auch an der Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens beteiligt, ist auch die Gemeindepartnerschaft mit Polgardi in Ungarn zu verdanken, die 1996 beurkundet wurde. Aus dieser Verbindung ist die freundschaftliche Beziehung zur rumänischen Gemeinde Petrifeld hervorgegangen. Die Überlassung ausgesonderter Löschfahrzeuge war für die Entwicklung der guten Beziehungen ein wichtiger Aspekt. Kommandant Jörn Voortmann und Vereinsvorsitzender Karheinz Dischl sind "stolz auf die lange Erfolgsgeschichte und auf die Leistungsbereitschaft und -fähigkeit der Mannschaft". Besonderen Dank zollen sie der Gemeinde für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung.

125 Jahre Feuerwehr Grafrath, Samstag, 7. September, Hauptstraße 62, von neun Uhr an.

© SZ vom 06.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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