Grafrath:Facelift für Fahrbahn

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Brucker Straße soll verkehrssicher gemacht werden

Von Manfred Amann, Grafrath

Die Brucker Straße in Grafrath in Höhe von Marthashofen ist ziemlich marode, auch weil südseitig der Untergrund immer wieder etwas nachgibt. Obwohl der Bauausschuss mit einem Patt die von Straßenbauingenieur Hans Lais vorgeschlagenen Maßnahmen zur Sanierung abgelehnt hatte, wird das Straßenstück nun doch so auf Vordermann gebracht, dass für etwa ein Jahrzehnt die Verkehrssicherheit gewährleistet ist. Planer Hans Lais hatte bereits im November dazu geraten, Sanierungsmaßnahmen zu ergreifen, damit die Schäden nicht noch größer werden. Damals herrschte weitgehend Einigkeit, dies heuer noch umzusetzen.

Sein Vorschlag, die Böschung zu sichern und die Fahrbahn in Richtung Ort mit einer Spritzgussdecke zu überziehen, um mittelfristig weitere Schäden durch Wassereintrag oder Frostaufbruch zu vermeiden, hatte der Bauausschuss dann jedoch nicht für gut befunden. Peter-Michael Kaifler ist der Ansicht, dass man hier "viel mehr tun" müsste, statt wieder nur zu Flicken. Das von Lais eingeholte Angebot liegt bei 18 200 Euro. Doch auch die relativ geringe Summe sei letztlich "rausgeschmissenes Geld", glaubt Kaifler, denn man werde aufgrund der Bewegungen im Untergrund bald wieder nachbessern müssen. Der Gemeinderat der Grünen machte sich im Ausschuss dafür stark, Geld lieber "sinnvoll für vernünftige statische Berechnungen beziehungsweise Messungen am Hang auszugeben" und auf der Basis der Ergebnisse dann die Sanierung zu planen. "Wir brauchen eine weitergehende Untersuchung, bevor wir da anpacken", forderte Kaifler und bekam Unterstützung von Burkhard von Hoyer (BfG). Der Teilt Kaiflers Ansicht, dass sich der Hang immer wieder setzen werde, "so dass wir nie zur Ruhe kommen", wenn keine umfassende Sanierung erfolgt. Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei) "indes hielt dagegen, denn nach Ansicht des Planers wird die Straße mit der vorgeschlagenen Böschungssicherung inklusive Spritzdecke bis zu zehn Jahren halten. Man hätte also nach der Durchführung der jetzigen Maßnahmen zeitlichen Spielraum, eine grundlegende Sanierung mit Hangbefestigung zu planen und umzusetzen. Ferner sei zu befürchten, dass im kommenden Winter, "wenn wir heuer nichts mehr machen", die Straße stellenweise unpassierbar wird, mahnte Kennerknecht. Kaifler erwiderte, dass es so schlimm sicher nicht kommen werde und man notfalls mit einfachen Maßnahmen die Zeit bis zu einer grundlegenden Sanierung überbrücken könne. Die durch Stimmengleichheit erfolgte Ablehnung durch Ausschussmitglieder von Bürger für Grafrath und Grünen wollten die Fraktionen von SPD, Frauenliste und CSU/BV so nicht hinnehmen. In einem interfraktionellen Antrag an Bürgermeister und Gemeinderäte hatten sie nach dem knappen Pattbeschluss gefordert, "wegen Dringlichkeit" eine erneute Beratung im Gemeinderat anzusetzen. Das Ingenieurbüro Lais habe aufgezeigt, dass eine Spritzgussdecke die wirtschaftlichste Lösung sei. Um weitere Schäden in der nächsten Winterperiode zu verhindern, sei die Maßnahme unabdingbar, hieß es in der Begründung. Wie Vizebürgermeisterin Ingrid Wild auf Anfrage der SZ nun erklärte, wäre es unverantwortlich, jetzt nichts zu unternehmen und darauf zu hoffen, dass der Winter nicht allzu streng wird. Für umfassende Sanierungsmaßnahmen habe man nicht genügend Zeit und derzeit auch nicht das erforderliche Geld. In der ersten Sitzung nach den Sommerferien hat der Gemeinderat nun doch noch die vorangegangene Ausschussentscheidung aufgehoben und die Sanierung der Straße beschlossen.

© SZ vom 05.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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