Grafrath:Eine Bootslände an der Amper

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Das Flussufer im Bereich der Gastatätt Dampfschiff wird neu gestaltet

An sonnigen Sommerwochenenden wird das Amperufer westlich der B-471-Brücke in Grafrath bis zur Sohlschwelle von Kanu-, Schlauchbootfahrern und Badegästen sehr stark frequentiert. Nach einstimmigem Beschluss des Gemeinderates soll versucht werden, mit EU-Fördermitteln aus dem Leader-Programm den gesamten Bereich vom Wasserwachtgelände bis über die Sohlschwelle hinaus zu einem Naherholungsbereich aufzuwerten. Gleichzeitig sollen "die oft chaotischen Zustände beim Wasserzugang und die Wildparkerei" in geordnete Bahnen gelenkt werden, wie Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei) anführte.

So soll im brückennahen Bereich eine Art Kanu- oder Bootslände geschaffen werden, während weiter flussaufwärts die Badegäste den Vorrang bekämen. Das größte Problem dürfte sein, genügend Parkplätze anzulegen, sagte der Rathauschef. An manchen Tagen ist der Straßenrand von der Gaststätte Dampfschiff bis fast in den Kreisverkehr an der Bundestraße zugeparkt. Wie Bernd Traut (Grafrather Einigkeit) anmerkte, sei dem Dampfschiffwirt nicht zuzumuten, dass die Parkplätze der Gaststätte oft den ganzen Nachmittag zugeparkt seien, während die Insassen mit Kanus oder Booten durch die Amperschlucht Richtung Schöngeising schippern.

Kennerknecht schlug vor, den Vorplatz des Wasserwachtgebäudes zu überplanen, um ein ungehindertes Ausfahren der Hilfskräfte sowie eine freie Zufahrt der Feuerwehr zum Uferbereich sicherzustellen. Zudem sollte Bootsfahrern der Zugang zur Amper erleichtert werden. Alles in allem sollte das Ufer ein Aushängeschild für Grafrath werden. Roger Struzena (Grüne) indes riet dazu, bei der Gestaltung nicht vorrangig die Bootfahrer im Blick zu haben, sondern für Grafrather einen Bereich mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen. "Wir sollten die Chance nutzen und einen Naherholungsbereich für die Grafrather planen", pflichtete CSU-Sprecher Gerald Kurz bei. Peter-Michael Kaifler (Grüne) regte an, ein Gesamtkonzept zu entwickeln und Bürger in Arbeitsgruppen zu beteiligen.

Dass das Uferprojekt in die Leader-Förderung aufgenommen wird, daran hat Kennerknecht keinen Zweifel. Schließlich hatte der Manager der Leader-Aktionsgruppe (LAG) Ammersee, Detlef Däke, 2016 unter anderem mit dem Bau einer "Kanulände" dafür geworben, dass Grafrath weiter im Verbund der Ammersee-Anlieger bleibt. Der Verbund will mit EU-Fördermitteln die Region touristisch, wirtschaftlich und kulturell entwickeln. Dazu passe der Bau einer Kanulände samt Aufwertung des Uferbereiches.

Altbürgermeister Hartwig Hagenguth (Bürger für Grafrath) wies darauf hin, dass beim Planfeststellungsverfahren zum Bau der Sohlschwelle Festlegungen für den Uferbereich getroffen worden seien, die man einhalten müsse, um Zuschüsse nicht zu gefährden. Man sollte daher vorher abklären, was machbar ist, riet Hagenguth, woraufhin Kennerknecht anführte, dass man erst Klarheit darüber haben müsse, ob man das Projekt überhaupt anpacken wolle. Kennerknecht wurde schließlich beauftragt, die Planung in die Wege zu leiten und die Aufnahme des Projektes ins Leaderprogramm zu beantragen.

© SZ vom 24.01.2017 / mann - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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