Grafrath:Dauerthema Klosterwirt

Grafrather Grüne fordern neuen Bebauungsplan für das Gelände

Den Klosterwirt in Grafrath samt denkmalgeschütztem Stadl wollten einst alle in Grafrath retten. Inzwischen ist er abgerissen. Auf dem Gelände sollen Wohnungen entstehen. Die Grafrather Grünen fordern nun, dass ein neuer Bebauungsplan aufgestellt wird, der, so sagen sie, "auch die städtebaulichen Interessen der Gemeinde berücksichtigt". Denn der im Mai genehmigte Bauantrag für die Errichtung eines Mehrfamilienhauses mit 16 Wohneinheiten widerspreche in mehreren Punkten dem vorhandenen Bebauungsplan, schreibt Grünen-Gemeinderat Roger Struzena in einer Pressemitteilung. Dieser nämlich würde nur zwei Wohneinheiten pro Gebäude zulassen, Tiefgaragen und oberirdische Stellplätze ausschließen und die Unterbringung von Fahrzeugen in oberirdischen Garagen vorschreiben. Der Bauantrag hingegen sehe "eine immense Anzahl von Stellplätzen" vor, teilweise oberirdisch, teilweise in einer Tiefgarage.

Großzügig und unverständlich nennen die Grünen die Befreiungen, die der Bauausschuss in seiner Mai-Sitzung getätigt hat. Ein Antrag für die Restaurierung des denkmalgeschützten Stadls sei indes nicht gestellt worden. Bei dem vorliegenden Bauantrag seien die Interessen der Gemeinde nicht im Mindesten berücksichtigt worden, monieren die Grünen, etwa die Einrichtung eines Ausstellungsraums, der die Historie des geschichtsträchtigen Ortes dokumentiert, oder eine kleine Cafeteria als Treffpunkt für Kulturinteressierte und Pilger. Ein Arbeitskreis hatte damals entsprechende Vorschläge für das Klosterwirt-Areal gemacht. "Wenn im neuen Wohngebäude mehr als zwei Wohnungen erstellt werden als Zugeständnis an den Investor, so muss die Gemeinde dafür sorgen, dass angesichts der steigenden Mietpreise in dem Neubau auch preiswerter Wohnraum geschaffen wird", fordert Struzena.

© SZ vom 10.10.2016 / baz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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