Grafrath:Das Gerücht vom teuren Bürgermeister

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Markus Kennerknecht, Grafraths erster hauptamtlicher Rathauschef, wehrt sich gegen Vorwürfe, seine Stelle koste viel Geld

Von Manfred Amann, Grafrath

Grafraths Gemeindechef Markus Kennerknecht (parteifrei) ist darüber verärgert, dass immer wieder kolportiert wird, durch die Umstellung vom ehren- auf einen hauptamtlichen Bürgermeister seien die Verwaltungskosten in der Gemeinde sprunghaft angestiegen. Gelegentlich, zuletzt in Leserbriefen, werde suggeriert, dass die Verwaltung jetzt pro Jahr um 300 000 Euro mehr koste als vor der Umstellung. "Das ist grundlegend falsch", kritisierte Kennerknecht unlängst im Gemeinderat, nachdem Burkhard von Hoyer (Bürger für Grafrath) bei den Haushaltsberatungen und gegenüber einer Tageszeitung Entsprechendes hatte verlauten lassen. "Ich werde deshalb mein Einkommen nicht offenlegen", sagte Kennerknecht, "aber mein Gehalt liegt deutlich unter 100 000 Euro". Die ihm nach dem Beamtenbesoldungsgesetz zustehende Familienzulage sei da inbegriffen, in seinem Falle, verheiratet und drei Kinder.

Ein ehrenamtlicher Bürgermeister bekomme im Monat viel mehr, als mancher denke, und zusätzlich müsse für dessen lebenslangen Ehrensold die Versorgungsumlage bezahlt werden. Er wünsche sich, so Kennerknecht, dass gerade die Leute künftig von falschen Behauptungen Abstand nehmen, die es in der Vergangenheit versäumt hätten, die Ehrensolde der einstigen Bürgermeister der Gemeinde entsprechend den Richtlinien anzupassen. In seiner Amtszeit sei dies geschehen, was auch zum Anstieg der Verwaltungskosten beigetragen habe. Es wäre besser, sich im Interesse der Bürger mehr um Sachverhalte zu kümmern, die Grafrath voranbringen, statt um Persönliches vom Bürgermeister.

Recherchen zufolge beträgt Kennerknechts Bürgermeistersalär inklusive Familienzulage etwas über 88 000 Euro im Jahr. Einem ehrenamtlichen Gemeindechef gleicher Einstufung stünden monatlich knapp 6000 Euro zu. Zusätzlich müssten 1390 Euro für die Versorgungsumlage aufgebracht werden. Die Jahresmehrkosten für einen hauptamtlichen Rathauschef betragen demnach knapp 25 000 Euro. "Für einen Bürgermeister, der im Gegensatz zu einem ehrenamtlichen stets für die Gemeinde da sein kann und der die fachliche Kompetenz für das Amt mitbringt, sollte der Gemeinde das wert sein", sagte Gerald Kurz, Sprecher der CSU, die Kennerknecht aufgestellt hat.

© SZ vom 03.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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