Grafrath:Brückenpläne

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Grafrath will Überführung für Fußgänger über die Amper

Von Manfred Amann, Grafrath

Die Grafrather Pläne, östlich vom Amperübergang der B 471 eine separate Brücke für Fußgänger zu errichten und über das Kloster hinaus einen Weg anzulegen, sind offenbar nur schwer zu realisieren. Zum einen will die Untere Naturschutzbehörde Eingriffe in den Auwald nicht zulassen und zum anderen ist für die Weiterführung des Weges vom Kloster kein Grund zu bekommen. Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei) will in Gesprächen mit dem Freistaat als Eigentümer und den Franziskaner-Mönchen als Mieter des Klostergeländes aber weiter nach Möglichkeiten suchen.

Die Anregung für eine eigene Fußgängerbrücke ist neun Jahre alt, war aber aus finanziellen Gründen immer wieder geschoben worden. Die Gehwege entlang der Bundesstraßen-Brücke sind schmal und werden infolge des zunehmenden Verkehrs immer gefährlicher. Der neue Amper-Übergang sollte abgesetzt von der Bundesstraße in direkter Verlängerung/Anbindung des Birkenweges gebaut werden. Ab dem Südufer, so die Idee, sollte dann ein Weg in Richtung Kloster und durch den Klostergarten angelegt werden. Laut Kennerknecht mussten die für die konkrete Planung erforderlichen Vorprüfungen jedoch gestoppt werden, da die Naturschützer der Entnahme von Bodenproben zur Feststellung der Tragfähigkeit des Untergrundes mit Verweis auf die Lage in einem Flora-Fauna-Habitat-Gebiet nicht zugestimmt hatten. Und wie Kennerknecht in der jüngsten Ratssitzung berichtete, ist aus jetziger Sicht auch die Weiterführung des Weges über das Klostergelände kaum möglich: "Die Nutzung des Klostergartens kommt für den Freistaat nicht Frage."

Denkbar wäre aber, dass Bayern für eine Umfahrung des Klostergeländes Grund abtritt. Dafür müsste der Weg allerdings deutlich verschwenkt werden. Vorschläge, die Brücke in geringem Abstand zur B 471-Überfahrung und die anschließende Wegführung entlang der Straße zu planen, wiesen Kennerknecht und Michael-Peter Kaifler (Grüne) zurück. Diese Trasse sei nicht sinnvoll, sagte Kaifler, da der Weg bei der Unterführung des Übergangs vom Kloster zur Rasso-Kirche ganz eng und somit zu einer Gefahrenstelle werden würde, obwohl man durch die neue Brücke eigentlich mehr Verkehrssicherheit schaffen wolle. Den Torbogen dort entsprechend zu erweitern, dazu besteht laut Kennerknecht auch keine Möglichkeit. Als "letzte Alternative" wäre nach Ansicht einiger Gemeinderatsmitglieder noch Folgendes zu überlegen: Ob eine Brücke auf der westlichen Seite, wo sich die Gaststätte Dampfschiff und die Rasso-Kirche befinden, geschlagen werden könnte. Allerdings bestünden Zweifel, ob diese angenommen würde, sagte Kennerknecht im Gespräch mit der SZ, zumal die Bundesstraße dann in Höhe des Klosters überquert werden müsste, um weiter zu kommen.

© SZ vom 07.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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