Grafrath:Breitbandausbau mit der Telekom

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Grafrath lehnt Angebot der Firma "Deutsche Glasfaser" ab

Um auch zukünftig bei der Breitbandversorgung vorne mit dabei zu sein, sollen Haushalte und Gewerbebetriebe in Grafrath in den kommenden Jahren direkt an das bestehende Glasfasernetz der Telekom angebunden werden. Obwohl das Unternehmen "Deutsche Glasfaser" derzeit beabsichtigt, ein eigenes Glasfasernetz bis in die Haushalte aufzubauen, will die Mehrheit im Gemeinderat mit der Telekom den "Ausbau der letzten Meile" erreichen. Der Antrag, einen Masterplan für die Realisierung der Anbindung aller Haushalte mit Glasfaser ("Fiber to the home") in Auftrag zu geben, den die Fraktionen von CSU/BV, Grafrather Einigkeit und Ausschussgemeinschaft Frauenliste und SPF gemeinsam eingebracht hatten, wurde nach kontroverser Beratung angenommen - mit zehn gegen sechs Stimmen von den Grünen und Bürger für Grafrath.

Wie CSU-Sprecher Gerald Kurz erläuterte, gibt es bereits ein gut funktionierendes Glasfasernetz der Telekom, wobei die Glasfaserkabel nur bis zu einem Verteilerkasten gehen und die Datenübertragung von dort in die Häuser über weniger leitfähige Kupferleitungen läuft. "Telekom ist bereit, diese letzte Meile mit Glasfaser zu erschließen", so Kurz. Um in den Genuss von Fördermitteln zum Beispiel im Rahmen der "Digitalisierungsoffensive Bayern" zu kommen, brauche man einen so genannten Masterplan, aus der Umfang der Arbeiten und die voraussichtlichen Kosten ersichtlich sind. Auch die Erstellung des digitalisierten Planes könne gefördert werden. Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei) wies zudem darauf hin, dass der Verbandsausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Grafrath eine Anbindung durch die Firma "Deutsche Glasfaser" abgelehnt habe, den Glasfaseranschluss aber bald realisiert sehen wolle.

Die Fraktionen der Grünen und Bürger für Grafrath hielten die Zustimmung zum Antrag für zu übereilt. "Schnelle Datenübertragung wir immer wichtiger. Aber warum warten wir nicht auf die Planung des Unternehmens "Deutsche Glasfaser?", wollte Begona Prieto Peral (Grüne) wissen, woraufhin Kurz erklärte, das man in den Straßen von Grafrath möglichst "keinen Fleckerlteppich" wolle. Das Glasfasernetz der Telekom sei bereits vorhanden und es bräuchten nur noch die letzten Meter Kupferkabel in die Häuser ersetzt werden. Kennerknecht erklärte zudem, dass jeder Anbieter sein eigenes Glasfasernetz verlegen könnte. Wenn die Gemeinde aber schon ein komplettes Netz habe, könnte man dies auch an andere vermieten, ergänzte Kurz. Wichtig sei, möglichst kostenfrei für Grafrath die beste und zukunftsfähigste Lösung zu bekommen.

© SZ vom 28.07.2020 / mann - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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