Gewässerqualität:Schlamm bleibt im Eichenauer Badesee

Lesezeit: 1 min

Auch im kommenden Sommer werden wohl ein paar Seegrashalme die Badenden im Eichenauer See am Bauch kitzeln. Denn der Wunsch der Wasserwacht und des Fischereivereins, das Graswachstum in dem Kiesweiher dadurch zu stoppen, dass der Schlamm abgepumpt wird, wird sich nicht erfüllen. Zu teuer einerseits ist die Baumaßnahme, andererseits sieht das Wasserwirtschaftsamt als zuständige Behörde keinen großen Sinn darin. Der Gemeinderat hat daher in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, auf die Entschlammung zu verzichten und auch den See nicht zu tiefer zu machen. Je tiefer ein Gewässer, desto weniger Sonnenlicht dringt bis zum Boden. Licht aber ist notwendig, damit die Pflanzen im Eichenauer Badesee wachsen können. Da die ehemalige Kiesgrube im Wesentlichen von Grundwasser gespeist wird und sich der Wasserstand ändert, ist der See auch nicht immer gleich tief.

Einer Entschlammung steht das Wasserwirtschaftsamt sehr kritisch gegenüber. Denn derzeit seien die ökologischen Verhältnisse stabil. Instabil würde die Lage für drei Jahre, wenn der Schlamm entfernt würde. Zwar könne man nicht mit Sicherheit sagen, so die behördliche Stellungnahme, ob es zu einer Algenblüte komme, doch könnten von März an mit zunehmender Temperatur und stärkerer Lichteinstrahlung Blaualgen entstehen. Die setzten beim Absterben Gifte frei, so dass ans Baden nicht mehr gedacht werden könne. Erst im zweiten oder dritten Jahr würde sich das Wasser wieder klären. Dann kämen "mit Sicherheit" die Wasserpflanzen wieder, weil Sporen im Schlamm vorhanden wären. Nach den Angeboten, die die Verwaltung eingeholt hatte, würde die Entschlammung um die 60 000 Euro kosten. Das war dem Gemeinderat zu teuer. Zwei bis drei Mal im Jahr sollen die Wasserpflanzen aber "gemäht" werden.

© SZ vom 01.10.2018 / ecs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: