Gesundheit:Gegen die Sorglosigkeit

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Isabella Knall (links) und Martina Korber vom Gesundheitsamt klären über Aids auf. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Aufklärung über Aids für Fürstenfeldbrucker Berufsschüler

Von Moritz Glas, Fürstenfeldbruck

In einem Containerklassenzimmer der Berufsschule Fürstenfeldbruck ist ein Tisch gedeckt mit Broschüren und Werbemitteln wie Kugelschreibern, Blöcken und Schlüsselanhängern. Neben den aufgestellten Informationstafeln steht ein buntes Glücksrad. Was auf den ersten Blick wie der Werbestand einer Firma aussieht, beschäftigt sich mit einem ernsten Thema. Beide Frauen, die den Stand betreuen, tragen Anstecker mit der roten Schleife, die als Zeichen der Solidarität gegenüber allen HIV-positiven und Aids-kranken Menschen gilt. Derzeit leben etwa 84 000 Menschen in Deutschland, die mit dem HI-Virus infiziert sind. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von rund 0,1 Prozent. Obwohl Deutschland eine verhältnismäßig geringe Zahl von Erkrankten und Neuansteckungen pro Jahr hat, sollte das Thema nicht vergessen werden. Darum kümmern sich die Mitarbeiterinnen der staatlich anerkannten Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen.

Am diesem Vormittag wurden die Berufsschüler mit dem Thema konfrontiert. Bei einer Aktion zum Welt-Aids-Tag, der an diesem Donnerstag ist, konnten die Teenager an einem Quiz überprüfen, wie gut sie über die Krankheit informiert sind. Dabei wurden Themenbereiche abgefragt, die jeweils verschiedenen Farben auf dem Rad zugeordnet waren. Von Fragen über die Verhütung bis hin zu allgemeinem Wissen über den menschlichen Körper war alles dabei. Die Schüler schnitten dabei laut den Standbetreuerinnen "recht ordentlich" ab. Die Aufklärung, die bereits ab der achten Klasse betrieben wird, zeigt offenbar Wirkung. Und trotzdem sind Veranstaltungen wie diese notwendig. "Es geht uns darum, den Kindern und Jugendlichen das Thema konsequent in Erinnerung zu bewahren", sagt Martina Korber. Die 49-jährige Sozialpädagogin ist seit mehr als acht Jahren Mitarbeiterin bei der Schwangerschaftsberatungsstelle des Gesundheitsamtes und organisiert mit ihrer Kollegin Isabella Knall seither die Informationstage vor dem Welt-Aids-Tag. "Aids und HIV ist zwar den meisten ein Begriff, problematisch ist nur, dass viele mittlerweile viel sorgloser damit umgehen", sagt Korber. "Mit Informationstagen wie diesen sorgen wir dafür, dass möglichst viele junge Menschen möglichst ausreichend informiert bleiben."

© SZ vom 30.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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