Gesichter des Advents:Sehnsucht und Licht

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Pfarrerin Ursula Leitz-Zeilinger nimmt das Friedenslicht aus Bethlehem in einer Laterne mit zur Waldweihnacht und gibt es dort weiter. (Foto: Matthias Döring)

Evangelische Christen laden zur Waldweihnacht ein

Von Ingrid Hügenell, Fürstenfeldbruck

Die Waldweihnacht der evangelischen Christen auf dem Engelsberg am vierten Advent hat eine lange Tradition - es gibt sie seit den Siebzigerjahren. Pfarrerin Ursula Leitz-Zeilinger führt sie fort. "Da oben ist eine ganz besondere Stimmung, wenn die Fackeln angezündet werden und sich das Licht ausbreitet", sagt sie. Dazu spielt der Posaunenchor der Erlöserkirche weihnachtliche Weisen. Diese Atmosphäre schätzen offenbar viele, denn etwa 500 Besuche kämen immer zu dem Gottesdienst, bei schönem Wetter auch mehr. Gefeiert wird er aber auch bei Regen oder Schnee.

Das Thema ihrer Ansprache wird "Sehnsucht" sein, ein Adventsthema, wie die Pfarrerin erklärt, auch im Advent warten die Christen ja - nicht auf die Geschenke an Weihnachten, sondern auf die Geburt des Herrn. Die Vorbereitung der Waldweihnacht ist Teamarbeit. Mit Diakon Bob Saeger bespricht Leitz-Zeilinger, was die Jugendlichen beitragen können. Die Jugendleiter und einige der Jungen und Mädchen, die nächstes Jahr konfirmiert werden, tragen selbstverfasste Texte zum Thema Licht vor und sprechen ein Gebet.

Der Ort des Gottesdienstes wirkt der Pfarrerin zufolge wie eine Freiluftkirche. Er liegt in der Nähe des Bauernhofs auf dem Engelsberg über dem Kloster Fürstenfeld und ist von Bäumen umrahmt. Vom Parkplatz des Klosters aus führt ein Weg durch den Wald nach oben. Auf dem Parkplatz werden von 15.30 Uhr Fackeln verkauft, man kann aber auch eigene mitbringen. Beginn des Gottesdienstes ist um 16 Uhr, im Anschluss wird Glühwein und Punsch ausgeschenkt und es ist Zeit zum Ratschen. Dann ziehen die Teilnehmer mit brennenden Fackeln wieder hinunter ins Tal. Dabei können sie auch das Friedenslicht mit heim nehmen, das seit 1986 von Pfadfindern aus Bethlehem geholt und an "alle Menschen guten Willens" verteilt wird. Es leuchtet bereits jetzt in der Brucker Gnadenkirche, Leitz-Zeilinger hat damit eine Kerze entzündet. An der wiederum wird sie eine kleinere Kerze entzünden, die sie in einer Laterne hinauf auf den Engelsberg tragen wird, wo wiederum die Kerzen der Gottesdienstbesucher daran angesteckt werden.

Waldweihnacht, auf dem Engelsberg in Fürstenfeldbruck, Sonntag, 23. Dezember, 16 Uhr. In den evangelischen Kirchen an diesem Tage keine Gottesdienste

© SZ vom 22.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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