Gernlinden:Marode Bahnbrücke

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In welchem Maße die Bahnüberführung Gernlinden sanierungsbedürftig ist, soll eine Schadensuntersuchung nun klären. (Foto: Günther Reger)

Bauwerk in Gernlinden muss saniert oder abgerissen werden

Von Ariane Lindenbach, Gernlinden

Über kurz oder lang wird zumindest die Südseite der Brücke am S-Bahnhof in Gernlinden erneuert werden müssen. Wie unlängst im Gemeinderat bekannt wurde, sind die Unterbauten durch den Winterdienst inzwischen stark beschädigt; die Betondecke ist zum Teil schon massiv abgeplatzt. Die Kommunalpolitiker erinnerten sich, dass es mit dem Bauwerk in der Vergangenheit schon mehrfach Probleme gegeben hat. Sie beschlossen einstimmig, eine Untersuchung der Rampen und Treppen auf beiden Seiten in Auftrag zu geben. Sie soll neben dem Grad der Schäden klären, ob eine Sanierung überhaupt noch sinnvoll ist. Bei einem Neubau würden die Rampen den aktuellen Anforderungen an die Barrierefreiheit angepasst werden - mit einer Neigung von höchstens sechs Prozent und Podesten zum Verweilen.

"Die Brücke war noch nie etwas Gescheites", reklamierte der in Gernlinden lebende Peter Aust (Einigkeit Gernlinden). Schon vor rund 15 Jahren, als im Zuge des barrierefreien Ausbaus der Fahrstuhl zum Bahnsteig an der Brückenanlage errichtet wurde, hätte das Bauwerk erneuert werden müssen, monierte der Gemeinderat. Er berichtete, kurz nach dem Umbau damals schon erhebliche Rostflecken bemerkt zu haben. "Die Bahn hat sich damals rausgewunden", pflichtete ihm Gabi Rappenglitz (CSU) bei.

Nach Ansicht der Fraktionssprecherin hätte seinerzeit das gesamte Brückenbauwerk erneuert werden sollen, doch die Bahn hatte sich mit der gegenteiligen Ansicht durchgesetzt. Da die Besitzverhältnisse für das Bauwerk - wie bei fast allen Bahnüber- oder Bahnunterführungen - aufgeteilt sind zwischen Bahn und Kommune, müssen beide Seiten einem kompletten Neubau zustimmen. Die Bahn besitzt den Teil der Überführung, der über die Gleise führt und hinab zum Gehweg, die Gemeinde ist hingegen die Eigentümerin der Rampen und Treppen, die seitlich nach oben führen. Da es jetzt nur um die geht, muss die Gemeinde Maisach auch allein für die Kosten der Untersuchung in Höhe von etwa 20 000 Euro aufkommen. Laut den Ausführungen der Bauverwaltung der Gemeinde wird "eine Instandsetzung aufgrund des massiven Schadensbildes nur eine Lösung auf Zeit und auch nicht mit exakter Einhaltung der Regeln der Technik" möglich sein.

© SZ vom 05.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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