Germering: SPD-Fraktion:Hoffnungsträger Schuller verlässt den Landkreis

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Der 27-jährige Philipp Schuller muss seine Sitze im Kreistag und Stadtrat aufgeben. Zwei Genossen rücken jetzt auf seine Positionen vor.

Petra Fröschl

Die SPD-Fraktionen im Kreistag und im Germeringer Stadtrat verlieren einen jungen Hoffnungsträger: Der 27-jährige Philipp Schuller, der sich auch als Vorsitzender des Kreisjugendrings einen Namen machte, legt beide Mandate nieder, weil er den Landkreis aus beruflichen Gründen verlässt. Im Kreistag rückt der Brucker Stadtrat Axel Lämmle, in Germering Günter Sedlmeier für ihn nach.

In der SPD gibt es personelle Veränderungen. (Foto: ag.ap)

Schullers politische Karriere begann vor acht Jahren. Im Jahr 2002 trat der Absolvent des Carl-Spitzweg-Gymnasiums den Germeringer Jusos bei, zahlreiche politische Ämter folgten. Von 2003 bis 2010 war er Vorsitzender des Kreisjugendrings, von 2007 bis 2009 Sprecher des Juso-Unterbezirks Fürstenfeldbruck. 2008 wurde Philipp Schuller in den Kreistag und in den Germeringer Stadtrat gewählt; in Germering wurde er Sportreferent, im Kreistag stellvertretender Fraktionsvorsitzender.

Im Vorjahr schloss der 27-Jährige sein Studium der Politikwissenschaft ab und arbeitete dann ein halbes Jahr lang bei der SPD-Landtagsabgeordneten Kathrin Sonnenholzner als wissenschaftlicher Mitarbeiter. "Dann bekam ich in Darmstadt ein Jobangebot, das ich nicht ausschlagen konnte", erzählt Schuller. Seit Montag ist er für zwei Jahre im Management der Telekom-Tochter T-Systems tätig und macht gleichzeitig seinen MBA-Abschluss an einer privaten Hochschule. "Es ist mir unglaublich schwer gefallen, meine Ämter niederzulegen, weil ich sehr viel Zeit hineingesteckt habe", gesteht er. In Germering etwa habe er, so Schuller, zahlreiche Anträge gestellt und sich sehr um die Einbindung der Interessen der Sportvereine bemüht.

In den Kreistag wird der Fahrschulbesitzer Axel Lämmle, der seit zwei Amtszeiten im Brucker Stadtrat sitzt, für Schuller nachrücken. "Ich freue mich zwar auf mein neues Amt, bedaure es aber, dass wir mit Philipp Schuller einen sehr guten Mann verlieren", sagte Lämmle. Der 39-Jährige will sich als Kreisrat in erster Linie für die "dringend nötige Sanierung" der kreiseigenen Schulen und einen sozialen Ausgleich bei der Haushaltskonsolidierung einsetzen.

In Germering kehrt ein bekanntes Gesicht in den Stadtrat zurück: Der 45-jährige Günter Sedlmeier, von Beruf Automobilverkaufsberater, saß bereits von 2002 bis 2008 in dem Gremium. Bei der Kommunalwahl 2008 war er zweiter Nachrücker nach Fereschteh Erschadi-Zimmermann, die 2009 für Carola Thies in den Stadtrat einzog. Sedlmeier möchte im Hauptausschuss mitarbeiten und einen Schwerpunkt auf Haushaltsfragen legen. Um das vakante Amt des Sportreferenten bewirbt sich SPD-Fraktionssprecher Robert Baumgartner.

Der Weggang Schullers wird von seinen Parteikollegen sehr bedauert. "Mit ihm verlieren wir einen geschätzten Fraktionskollegen, der sehr innovativ und ehrgeizig war", sagte Baumgartner. Er habe sich als Sportreferent stark engagiert und hinterlasse auch menschlich eine große Lücke. "Ich wünsche mir, dass er in zwei Jahren seinen Weg zurück nach Germering findet." Das schloss Schuller am Mittwoch nicht aus - "im Gegenteil", sagte er.

© SZ vom 10.06.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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