Germering:Tausend Statements für die Vielfalt

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Auf dem Sportplatz hat sich die Schulfamilie so aufgestellt, dass von oben das Wort "Vielfalt" zu lesen ist. (Foto: Max-Born-Gymnasium)

Die Schulfamilie des Max-Born-Gymnasiums versammelt sich auf dem Sportplatz, um ein gut sichtbares Zeichen zu setzen.

"Vielfalt" - diesen Schriftzug hat die Schulfamilie des Germeringer Max-Born-Gymnasiums am vorigen Freitag auf dem Sportplatz gebildet. Die etwa 1000 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte demonstrierten so für Toleranz und Demokratie und gegen Diskriminierung. Die Idee dazu hatten die Schüler selbst: Aus Anlass des bundesweiten Aktionstags "Wir sind die Brandmauer" am 3. Februar, an dem in vielen deutschen Städten Versammlungen angekündigt waren, um für eine offene und liberale Gesellschaft zu demonstrieren, habe die Schülermitverantwortung (SMV) des Gymnasiums ein Zeichen setzen wollen, heißt es in einer Mitteilung der Schule.

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"Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, dass man Stellung bezieht und sich für Vielfalt und Demokratie einsetzt", sagt Schülersprecherin Josephine Thomsen aus der 10. Klasse. Bei der von der SMV geplanten Aktion in der Pause stellte sich die Schulgemeinschaft auf dem Sportplatz so auf, dass von oben das Wort "Vielfalt" sichtbar wurde. Davon machte eine Drohne ein Luftbild.

Im Vorfeld musste der Mitteilung zufolge einiges organisiert werden, "denn mehr als 1000 Menschen zu koordinieren, ist keine ganz einfache Aufgabe". Die Wettervorhersage bereitete den Schülerinnen und Schülern zudem bis zuletzt Sorgen. Am Ende konnte der leichte Nieselregen der Aktion nichts anhaben.

Der Schulleiter unterstützt die Aktion

Als Schulleiter Thomas Höhenleitner von den Plänen hörte, sei er gerne bereit gewesen, das Anliegen der SMV zu unterstützen, heißt es weiter - unter anderem dadurch, dass er die Pause um zehn Minuten verlängerte. "Ein friedvolles Miteinander im Geiste der Demokratie kann nur gelingen, wenn wir den Reichtum entdecken, der in der Vielfalt steckt, sei es nun in der Schule oder in der Gesellschaft", sagt er. "Ich bin wirklich stolz auf unsere Schülerinnen und Schüler, dass sie das erkannt haben und sich dazu bekennen." Das MBG setze sich seit Jahren für Vielfalt und gegen Diskriminierung ein.

Schülersprecher und Verbindungslehrkräfte mit dem Banner "Schule ohne Rassismus" (von links): Schülersprecher Simon Assal, Verbindungslehrer Sascha Rothermel, Schülersprecherin Antonia Wolz, Verbindungslehrer Daniel Liebetruth und Schülersprecherin Josephine Thomsen (Foto: Max-Born-Gymnasium)

So gibt es zum Beispiel eine "Vielfalt"-Kollektion der MBG-Schulkleidung, die von der SMV entworfen wird und von den Schülerinnen und Schülern erworben werden kann. Zudem sei das MBG schon lange Zeit Teil des Projekts "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" und trete so für ein Schulleben ohne Diskriminierung und Gewalt ein. "Uns ist wichtig: Wir drucken das Motto 'Wir sind Vielfalt' nicht nur auf unsere T-Shirts, sondern wir leben es an unserer Schule auch täglich", sagt Schülersprecher Simon Assal aus der 11. Klasse nach der Aktion.

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