Kunst:Badende im farbigen Spiegel des Wassers

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Badende stehen im Mittelpunkt der neuen Ausstellung der Germeringer Galerie Frey mit Bildern von Michael Wörle. (Foto: Leonhard Simon)

Wie Faszination für die Natur einen künstlerisch berührenden Ausdruck annehmen kann, ist in der aktuellen Ausstellung der Germeringer Galerie Frey mit Bildern von Michael Wörle zu sehen.

Von Mona Philipp, Germering

Mit dem Rücken zum Betrachter steht eine junge Frau in einem blau-grün schimmernden Gewässer, bekleidet nur in Bikinihose. Mit leicht eingedrehter Schulter und einem seitlich abgewandten Blick schaut sie in die Ferne. Die Reflexion ihres Körpers auf dem Wasser zieht den Fokus auf sich. Der Körper verschmilzt mit den kraftvollen Farben des Gewässers. Ebenso weich gezeichnet sind ihre Gesichtszüge. Dies verleiht ihr eine Unnahbarkeit und Traumhaftigkeit, die mit der idyllischen Umgebung harmonieren.

Das Bild ist Teil der aktuellen Ausstellung "Wasserbilder" des Künstlers Michael Wörle. Zu sehen ist sie in der Galerie Frey in Germering. Schon in jungen Jahren entwickelte Wörle, der am Fuße der Zugspitze aufwuchs, eine Leidenschaft für Naturgemälde. "Die Landschaft erweist sich als wechselhaft. Die unterschiedlichen Licht- und Schattenverhältnisse bilden eine Dynamik", erklärt der ehemalige Absolvent der Münchner Kunstakademie: "In allen Bildern ist kaum oder kein Horizont zu sehen, so dass der Fokus ausschließlich auf dem Wasser und den Figuren liegt."

"Wasserbilder" hat der Künstler seine Ausstellung betitelt. (Foto: Leonhard Simon)

Wörles Faszination für die Dynamik der Natur lässt sich in seinen Werken wiederkennen. Zunächst scheint es, als würden sich die Wassergemälde aufgrund des Motivs und der Farbwahl sehr ähneln. Auf den zweiten Blick erkennt man jedoch, dass jedes Bild eine andere Atmosphäre vermittelt. Je nach Lichteinfall und Art des Gewässers verändert sich die Spiegelung der jeweiligen Figur. Manche Konturen sind deutlich auf der Wasseroberfläche erkennbar, andere vermischen sich mit dem Wasser zu einer Farbeinheit.

Je nach Lichteinfall und Art des Gewässers verändert sich die Spiegelung der jeweiligen Figur auf den Bildern von Michael Wörle. (Foto: Leonhard Simon)

Auch die Gesichter deutet Wörle immer nur vage an. Meist wenden sich die abgebildeten Menschen vom Betrachter ab. Sie scheinen in Gedanken versunken, berührt von der idyllischen Umgebung, in der sie sich befinden. Wörle vermeidet es bewusst, seine Figuren den Betrachter direkt anschauen zu lassen: "Auf diese Art wirkt das Geschehen viel natürlicher, nicht so gestellt. So bleibt der Betrachter ein Beobachter."

Auch die Galeristin selbst beeinflusst die Art und Weise, wie die Bilder auf die Besucher wirken. Oftmals beobachtet Martina Frey über Jahre hinweg die Arbeit, das Dozieren und öffentliche Auftreten eines Künstlers, bevor sie mit ihm Kontakt aufnimmt. Mit diesem langwierigen Prozess verfolgt sie das Ziel, eine Stimmung zu erzeugen, die dem Künstler, seinem Werk und dem Betrachter gerecht wird. "So wie ich die Werke im Raum aufgehängt habe, wirkt es, als würden sie durch ihre Blicke und ihre Körperhaltung miteinander agieren", erklärt sie. Mit diesem Hintergrundwissen lassen sich Wörles Bilder aus einer neuen Perspektive betrachten. Beispielsweise erweckt es den Anschein, als würde die Frau im See, die zur Seite schaut, sehnsüchtig auf die Landschaft blicken, die im Bild neben ihr zu sehen ist. Die Wahl der Anordnung ist also eine bewusste künstlerisch-ästhetische Entscheidung.

Galeristin Martina Frey will mit der Hängung die Bilder zueinander in einen Dialog bringen. (Foto: Leonhard Simon)

Die aktuelle Ausstellung in der Galerie Frey ist zu sehen bis Samstag, 30. Juli, und zwar zu folgenden Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag von 15 bis 18 Uhr sowie jeden ersten Samstag im Monat von 11 bis 14 Uhr

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