Germering:Explodiertes Einfamilienhaus: Zweite Leiche gefunden

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Nach der Explosion eines Hauses in Germering haben Einsatzkräfte nun eine zweite Leiche geborgen. Und nach dem Fund von Gasflaschen gibt es einen Verdacht auf die Unglücksursache.

E. C. Setzwein u. P. Fröschl

Bei der Explosion eines Einfamilienhauses an der Frühlingstraße im Germeringer Stadtteil Unterpfaffenhofen sind in der Nacht zum Donnerstag der 88-jährige Besitzer und seine 84-jährige Frau ums Leben gekommen. Das ergab die Obduktion. Wie es zu dem Unglück kam, ist noch nicht bekannt, vermutet wird aber, dass ausströmendes Flüssiggas die Explosion verursacht hat.

Aus den Trümmern des explodierten Hauses in Germering wurden inzwischen zwei Leichen geborgen. (Foto: Günther Reger)

Wegen des starken Qualms während der Löscharbeiten mussten die angrenzenden Gleise der S-Bahnlinie 8 zeitweilig gesperrt werden. Bis zur Mittagszeit waren insgesamt 300 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Technischem Hilfswerk, Rotem Kreuz und Rettungshundestaffel an der Unglücksstelle. Der Schaden an dem Haus und den umliegenden Gebäuden wird auf mehrere 100.000 Euro geschätzt.

Gegen 0.30 Uhr war die Einsatzzentrale von Nachbarn alarmiert worden. Als erstes rückten die Feuerwehren Unterpfaffenhofen und Germering aus, gefolgt von Polizei und Rettungsdienst. "Als wir eintrafen, war das einstöckige Haus bereits komplett eingestürzt und brannte lichterloh", berichtet der Germeringer Stadtbrandmeister Michael Gogl, der zugleich Kommandant der Unterpfaffenhofener Wehr ist.

Wegen der starken Rauchentwicklung machten sich die Einsatzkräfte mit Pressluftatemgeräten an die Löscharbeiten. Weil unklar war, was noch passieren könnte, wurden die benachbarten Häuser vorsorglich evakuiert. Einige Menschen mussten die halbe Nacht bei Nachbarn verbringen, allein 70 Personen wurden ins Feuerwehrhaus Unterpfaffenhofen gebracht und mit heißen Getränken versorgt.

Explosion im ersten Stock

Auch die Feuerwehren in Eichenau, Alling und Geisenbrunn wurden alarmiert, um die ersten Einsatzkräfte ablösen zu können. Am Morgen kamen dann noch Wehren aus Gröbenzell, Puchheim-Bahnhof und Olching hinzu. Nachdem der Brand gelöscht worden war, mussten die Helfer Unmengen an Schutt mit der Hand abtragen, um zu den beiden als vermisst geltenden Hausbewohnern vordringen zu können.

Die 84-jährige Frau wurde um 4.40 Uhr tot geborgen. Nach Angaben von Einsatzkräften hatte sie sich zum Zeitpunkt der Explosion offensichtlich im ersten Stock des Hauses befunden. Der Mann wurde gegen 10.45 Uhr leblos in einem Kellerraum entdeckt. Es wurden auch mehrere Propangasflaschen gefunden, die von der Kriminalpolizei sichergestellt wurden. Ob damit die Explosion ausgelöst worden ist, wird noch untersucht.

Samt Aufräumarbeiten zog sich der Großeinsatz der Feuerwehr bis zum frühen Nachmittag hin, die Polizei war mit Brandgutachtern noch länger vor Ort. "Es war der größte und längste Einsatz in meiner bisherigen Laufbahn", sagt Stadtbrandmeister Gogl.

© SZ vom 21.01.2011/dapd/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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