Germering:Wenn der Kollege beim Löschen ist

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Bildschirme stellt die Germeringer Firma Distec her, wie Matthias Keller (rechts) dem Landtagsabgeordneten Benjamin Miskowitsch und OB Andreas Haas erklärt. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Germeringer Firma Distec unterstützt das Engagement ihrer Mitarbeiter bei der Feuerwehr. Dafür ist sie mit einem Ehrenamtspreis ausgezeichnet worden.

Von Patrick Tietz, Germering

Als Gratulanten waren sie gekommen. Oberbürgermeister Andreas Haas, Maria Mastroianni von der Standortförderung, CSU-Landtagsabgeordneter Benjamin Miskowitsch und Stadtbrandinspektor Thomas Mayrhofer besuchten am Donnerstag, 8. Dezember, die Germeringer Firma Distec. Die wurde im Oktober auf dem sogenannten Blaulichtempfang für Rettungskräfte unter dem Motto "Sicheres Bayern" in Landshut als einer von 17 Arbeitgebern aus ganz Bayern als "ehrenamtsfreundlicher Betrieb" ausgezeichnet.

Unter den 65 Distec-Beschäftigten sind fünf Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und eines der Wasserwacht. Da kommt es öfter vor, dass der Alarm geht und die Mitarbeiter in den Einsatz müssen. Geschäftsführer Matthias Keller hat diesbezüglich eine pragmatische Einstellung: "Wenn die gehen müssen, dann gehen sie."

Einer dieser Mitarbeiter, der öfter mal seinen Arbeitsplatz verlassen muss, ist Ludwig Deimel, der stellvertretende Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Germering. Am Anfang der Corona-Pandemie kam Deimel auf seinen Chef zu, weil die Mitglieder der Feuerwehr Corona-Tests benötigten. Die waren damals aber schwer zu bekommen und entsprechend teuer. Eigentlich hoffte er nur darauf, dass die Firma da etwas dazu geben könnte. Distec übernahm aber gleich die gesamten Kosten von mehr als 3000 Euro. Für den Geschäftsführer Matthias Keller "eine Selbstverständlichkeit".

Für die Feuerwehr ist Distec also ein Glücksfall, zumal die Firma direkt gegenüber vom Feuerwehrgerätehaus liegt. Aber auch die Germeringer profitieren von der Firmenphilosophie. Benjamin Miskowitsch, selbst engagiert bei Feuerwehr und Wasserwacht, betonte daher bei dem Besuch, wie wichtig Firmen wie Distec für die Alarmbereitschaft am Tage seien: "Untertags ist die Einsatzhäufigkeit relativ hoch, und ohne solche Betriebe hätte das Ehrenamt wirklich Probleme." OB Andreas Haas schloss sich dem an und ergänzte: "Danke für die Unterstützung. Sicherheit hängt auch von Unternehmen wie Ihrem ab, die die Mitarbeiter gehen lassen."

Die ehrenamtlich engagierten Mitarbeiter teilen das Lob der Firmenphilosophie. Ludwig Deimel meint dazu: "Mich persönlich motiviert das auch, wenn man beim Ehrenamt unterstützt wird." Das spricht sich unter den Feuerwehrangehörigen herum und brachte dem Betrieb auch schon eine neue Kollegin. Außerdem kann Distec von Zeit zu Zeit das Feuerwehrgelände nutzen, um die Bildschirme zu testen, die die Firma produziert. Die sind für Industriekunden gedacht und müssen viel aushalten, egal ob Feuer, Wasser oder rohe Gewalt. Ludwig Deimel und seine Kollegen waren es auch, die die Firma für die Auszeichnung vorschlugen. Der Chef wurde erst später eingeweiht: "Die haben irgendwann gesagt: Du, wir haben dich da angemeldet."

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