Gericht:Termin im Containerprozess

Olchinger Studentinnen müssen am 30. Januar vor Gericht

Drei Mal ist die Verhandlung gegen zwei Studentinnen aus Olching, die Lebensmittel aus dem Müll eines Edeka-Marktes entwendet haben, bereits verschoben worden. In dieser Zeit haben Caro und Franzi in der Bevölkerung mit dem sogenannten Containern jede Menge Sympathien gesammelt - auch weit über den Landkreis hinaus. Nun hat das Amtsgericht erneut einen Termin für eine Verhandlung wegen Diebstahls gegen die beiden angesetzt. Sie soll am Mittwoch, 30. Januar, um 14 Uhr stattfinden. Ob auch zu diesem Termin eine Kundgebung organisiert werden soll, wie sie für die früheren Prozesstermine geplant war, ist noch unklar. Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst eine Geldbuße über je 1200 Euro gefordert. Da die Olchingerinnen nicht reagierten, erließ sie einen Strafbefehl wegen schweren Diebstahls über jeweils 40 Tagessätze à 30 Euro. Dagegen legten die Studentinnen Einspruch ein. Über ihre Verteidiger erklärten sie schriftlich, der Vorwurf des Diebstahls treffe rechtlich nicht zu, da der Markt durch Aussortieren der Waren zur Entsorgung sein Eigentum aufgegeben habe und somit nicht geschädigt sei. Zudem liege der Warenwert deutlich unter 100 Euro, im Bereich der Geringfügigkeit. Ein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung bestehe nicht, da die Angeklagten nur auf den kritikwürdigen Umgang der Gesellschaft mit Lebensmitteln hätten hinweisen wollen. Das jüngste Angebot des Amtsgerichts war im Dezember eine Verfahrenseinstellung gegen jeweils acht Stunden gemeinnützige Arbeit. Da die Studentinnen nicht akzeptierten, kommt es zum Verfahren.

© SZ vom 12.01.2019 / alin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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