Gegen Wildwuchs:Das Bild erhalten

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Grafrath will Umfeld der Klosteranlage baurechtlich ordnen

Von Manfred Amann, Grafrath

Städtebaulich ist der Bereich der Klosterstraße in Grafrath als sensibel einzustufen. Das dörfliche Erscheinungsbild mit der Klosteranlage soll weitgehend erhalten bleiben. Daher will die Gemeinde die bebauten und unbebauten Grundstücke zwischen der Einmündung in die Bundesstraße 471 gegenüber der Wallfahrtskirche Sankt Rasso und dem ehemaligen Klosterwirtgebäude baurechtlich ordnen. Erreicht werden soll so auch, dass es nicht zu weiteren "Wildwüchsen" beziehungsweise "Auswüchsen" in den Gartenbereichen kommt, wie die Gemeinderäte Josef Heldeisen (SPD) und Peter-Michael Kaifler (Bündnis90/Die Grünen) sagten.

Mit Unterstützung des Planungsverbandes Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) und in Abstimmung mit der Regierung von Oberbayern soll zudem die Aufnahme ins Programm der Städtebauförderung versucht werden. Sollte es mit der Städtebauförderung nicht klappen, wird die Bauleitplanung laut Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei) "im Regelverfahren" ohne staatliche Förderung erfolgen. Der Bebauungsplan "Rassosiedlung", der nun geändert werden soll, umfasst den Klosterstraßenraum, die bebaute Fläche westlich davon, den Einmündungsbereich der Adalmuntstraße, das Klosterwirtgelände mit dem denkmalgeschützten Stadel und die östlich anschließenden Grünflächen. So hat es der Bauausschuss festgelegt. Ob für den vom Verfall bedrohten Stadel mit seinem böhmischen Gewölbe ein Nutzungskonzept erarbeitet werden muss, um von der Städtebauförderung profitieren zu können, wird vom PV geprüft. Ausgeklammert wird der Vorplatz der Rasso-Kirche, da die Planung für dessen Neugestaltung bereits fortgeschritten ist.

Laut Bürgermeister Kennerknecht muss diese Planung noch mit der kirchlichen Bauabteilung im Ordinariat abgestimmt werden. Eine längere Diskussion löste der Antrag Burkhard von Hoyers aus, im Zuge der Planänderung einen "Korridor für eine Geh- und Radweg neben der Bundesstraße 471" festzuschreiben. Die Gemeinde sollte eine Trasse reservieren, um irgendwann doch eine Fuß- und Radwegverbindung zwischen Kloster und Ortszentrum herstellen zu können, forderte der Gemeinderat der "Bürger für Grafrath". Kennerknecht lehnte dies jedoch ab, weil das zu ungewollten Verzögerungen bei der Planung führen würde.

"Wir haben die Geh-/Radwegplanung erst vor kurzem abgebrochen, vor allem, weil ein Eingriff in den als FFH-Gebiet kartierten Amper-Auwald von den Naturschützern abgelehnt wird", erklärte der Bürgermeister. Mit einer Trassenfestlegung im Plan würde man die Angelegenheit nur wieder aufrollen, die Stellungnahmen der Naturschutzbehörden wären die gleichen und man würde den Planungsfortgang nur erschweren. Von Hoyers Antrag wurde abgelehnt.

© SZ vom 27.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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