Gedruckte Galerie:Künstlerin und Sammlerin

In der unbetitelten Kohlezeichnung aus dem Jahr 2019 beschäftigt sich Lusine Breitscheidel mit der Sowjet-Propaganda. (Foto: Lusine Breitscheidel)

Die Bruckerin Lusine Breitscheidel ist erst vor kurzem öffentlich so richtig in Erscheinung getreten - als im Museum die Ausstellung über nonkonforme russische Malerei eröffnet wurde

Auch die Künstler im Landkreis sind durch die Corona-Krise stark betroffen. Der Ausstellungs- und Galeriebetrieb läuft erst langsam wieder an. Möglichkeiten, ihre Werke zu zeigen, haben sie also immer noch kaum. Deshalb möchte die SZ Fürstenfeldbruck in den kommenden Wochen regelmäßig Kunstschaffenden und ihren Werken in einer gedruckten Galerie eine Plattform bieten.

Die Bruckerin Lusine Breitscheidel ist erst vor kurzem öffentlich so richtig in Erscheinung getreten - als im Museum die Ausstellung über nonkonforme russische Malerei eröffnet wurde. Denn fast alle Werke, die dort zu sehen sind, stammen aus der Sammlung, die Breitscheidel in den vergangenen Jahren aufgebaut hat. Aber die 1973 in Armenien als Tochter eines Künstlers geborene Breitscheidel ist nicht nur Sammlerin. Durch ihr Engagement auf dem Kunstmarkt hat sie auch ihre eigene Leidenschaft entdeckt und von 2016 bis 2019 bei Markus Lüpertz studiert.

Ihr hier gezeigtes Bild ohne Titel stammt aus dem Jahr 2019. Es zeigt zugleich den Einfluss ihrer Jugend in der Sowjetunion wie den Kontakt mit russischen Künstlern. Abgebildet ist ein Mann, der mit seiner einfachen Kleidung ein Arbeiter sein könnte. Der rote Stern mit dem Porträt Lenins verortet ihn im kommunistischen Russland. Das durch die unregelmäßige schwarze Rahmung ausschnitthafte Bild lässt erahnen, dass hier nicht alles so harmonisch ist, wie es die Herrschenden ihren Untertanen propagieren.

© SZ vom 14.05.2020 / FLHA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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