Der Terror hat München damals völlig unerwartet getroffen: Als am Morgen des 5.September 1972 acht Terroristen des Kommandos "Schwarzer September" in das Mannschaftsquartier der Israelis eindrangen und zwei Mitglieder der Olympia-Mannschaft ermordeten, erfassten Trauer und Bestürzung die Münchner. Das Entsetzen über den plötzlichen Einbruch brutaler Gewalt in die bis dahin so friedlichen Olympischen Spiele steigerte sich noch, als der Versuch, die neun als Geiseln genommenen israelischen Sportler auf dem Flugplatz von Fürstenfeldbruck zu befreien, in einem Blutbad endete. Bei dem völlig missglückten Polizeieinsatz am späten Abend des selben Tages kamen sämtliche Geiseln ums Leben, dazu ein Polizist. Auch fünf der acht Terroristen starben bei dem Schusswechsel auf dem Flugfeld.
Marian Offman, Münchner Stadtrat und Vizepräsident der Israelitischen Kultusgemeinde, erinnerte am Sonntag am Mahnmal vor dem Brucker Fliegerhorst an das Geschehen vor 38 Jahren. Die "fröhlichen und heiteren" Spiele und die "Leichtigkeit" in der Stadt seien "in einem einzigen Augenblick" wie weggewischt gewesen, sagte er, der damals 24 Jahre alt war. Offman mahnte, gegenüber dem Terrorismus wachsam zu sein, denn der heutige Terror in der Welt habe seinen Ursprung damals genommen. "Die reale Bedrohung ist nicht vorüber", sagte der CSU-Stadtrat und verwies auf Drohungen islamistischer Gruppen mit Anschlägen in Deutschland.
Um dem Terror Einhalt zu gebieten sei der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan "notwendig und richtig", sagte Offman und warb auch für eine Unterstützung der Friedensgespräche zwischen Israel und den Palästinensern. Ebenso wie Gisela Schneid, die stellvertretende Landrätin von Fürstenfeldbruck, gedachte Offman der bei der missglückten Geiselbefreiung ums Leben gekommenen Sportler und des Polizisten. Beide nannten die Namen der Getöteten: David Berger, Seew Friedmann, Josef Gutfreund, Elieser Halfin, Amizur Shapira, Kehat Shorr, Mark Slavin, Andre Spitzer, Jaakow Springer sowie Anton Fliegerbauer. Dessen Angehörigen, die an der Gedenkfeier teilnahmen, sprachen Schneid und Offman ihr Mitgefühl aus. Offman dankte zudem dem Landkreis, dass dieser seit 1999 alljährlich an die Toten erinnere. Seit elf Jahren steht ein Mahnmal am Tor des Fliegerhorsts.