Fürstenfeldbruck:Zwei Häuser fürs Rössig-Areal

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Falls Brucker Stadtrat nicht noch Veto einlegt, darf gebaut werden

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Das Rössig-Areal, das im Norden an das Rathausgrundstück angrenzt, darf im vereinfachten Verfahren des Paragrafen 34 Baugesetzbuch bebaut werden, sofern der Stadtrat an diesem Dienstag nicht noch sein Veto einlegt. Das hat der Bauausschuss gegen die Stimmen von Ulrich Schmetz und Gabriele Fröhlich (beide SPD) entschieden. Die Kern Wohnbau-Gesellschaft hatte als Reaktion auf einen Antrag von SPD-Fraktionssprecher Philipp Heimerl und einer folgenden Intervention des Fachausschusses den Entwurf für das Vorhaben in mehreren Punkten nachgebessert. Eine mächtige Rosskastanie soll erhalten bleiben und ein öffentlich nutzbarer Weg soll den Durchgang für Radfahrer und Fußgänger von der Pucher Straße zur Philipp-Weiß-Straße ermöglichen. Reduziert worden ist auch die Höhe eines der beiden Häuser, die westlich der Augsburger Straße errichtet werden sollen. Beide Häuser sollen nun über ein Erdgeschoss, ein Obergeschoss sowie ein zurückgesetztes Terrassengeschoss verfügen, auf ein zweites Obergeschoss in einem der Häuser wurde damit verzichtet. Sieben Wohnungen sollen im nördlichen Gebäude eingerichtet werden, weitere fünf im südlichen. Mit bis zu 9,45 Meter Firsthöhe liegen die Häuser unter dem Niveau des Rathausanbaus, in dem aktuell noch der Sitzungssaal untergebracht ist.

Auch ein Nachbar des Baugrundstücks hatte Bedenken gegen die ursprünglichen Planungen mit aus seiner Sicht zu geringen Abstandsflächen vorgebracht. Zudem hat es Stadtbaurat Martin Kornacher zufolge Kritik an der städtebaulichen Qualität gegeben. Die modifizierten Entwürfe gehen nach Kornachers Meinung so weit, dass auf ein zeit- und personalaufwendiges Bebauungsplanverfahren verzichtet und der Paragraf 34 zur Anwendung kommen kann. Dieser sieht vor, dass sich ein Neubau in seiner Gestalt an der Umgebungsbebauung orientieren kann.

Ulrich Schmetz blieb bei seiner Kritik, die Abstandsflächen seien zu gering, und verwies auf das Vorkaufsrecht für das Areal. Er plädierte für Bebauungsplan und Veränderungssperre. Gabriele Fröhlich begründete ihre Ablehnung auch mit dem Umstand, dass Heimerls Antrag im Ausschuss gar nicht behandelt worden war. Alexa Zierl (Die Partei und Frei) zeigte sich zwar nicht ganz zufrieden, weil der Weg statt vier stellenweise lediglich drei Meter breit werden soll. Sie stimmte aber letztlich der Empfehlung von Planungsreferent Christian Stangl (Grüne) zu, der auf die vielen Verbesserungen hinwies und den Umstand, dass die Stadt großes Interesse am Bau zusätzlicher Wohnungen habe. Ähnlich äußerte sich Markus Droth (CSU): Ein moderiertes Verfahren, das die Wünsche der Stadt zu 90 Prozent widerspiegele, sei besser als das Pochen auf hundert Prozent, das nur einen jahrelangen Stillstand bewirke.

© SZ vom 24.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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