Fürstenfeldbruck:Zustimmung mit Skepsis

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Klimaschutzmanagement wird trotz Kritik an Umsetzung fortgeführt

Von Gerhard Eisenkolb, Fürstenfeldbruck

Auf dem Energiesektor verfolgt der Landkreis das ehrgeizige Ziel, bis zum Jahr 2030 in der Versorgung autark zu werden und dabei auf regenerative Energien wie Fotovoltaik, Wind- und Wasserkraft sowie Energieeinsparung zu setzen. Eine zentrale Rolle bei der Umsetzung dieses Zieles kommt neben dem vom Landkreis geförderten Energiewendeverein Ziel 21 Monika Beirer zu, der Klimaschutzmanagerin des Landratsamtes. Deren Stelle wurde bisher vom Bundesumweltministerium mit 65 Prozent der Sach- und Personalkosten gefördert. Den Wechsel von Beirer in die Konzeptionsplanung für den Nahverkehr am Landratsamt hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung zum Anlass genommen, das Klimaschutzmanagement über die Förderung hinaus fortzuführen und ausschließlich mit eigenen Mittel zu finanzieren. Dies wurde einstimmig beschlossen.

Kreisrat Sepp Kellerer (CSU) nahm diesen Grundsatzbeschluss zum Anlass, darauf hinzuweisen, dass der Landkreis mit einem solchen Management allein in der Energiewende nicht viel weiterkommen werde. Der Landkreis sei dieses wichtige Thema zwar "großspurig" angegangen, es würden aber keine Wege aufgezeigt, die zu diesem Ziel führen. "Wir kommen weder in der Windkraft weiter, noch in der Wärmenahversorgung", sagte der Fürstenfeldbrucker Altoberbürgermeister. Der Kritiker bekannte, er könne deshalb nur "mit Bauchweh" zustimmen. Der beste Weg besteht laut Sepp Kellerer darin, konkrete Projekte anzustoßen, wie es einige Kommunen im Landkreis vormachten. Diese Kritik griff Ulrich Bode auf. Der Kreisrat der FDP bemängelte, "wir sind viel zu sehr auf der Ebene der Beratung und der Öffentlichkeitsinformation unterwegs und nicht auf dem Weg der Umsetzung". Geschehe letzteres nicht, könne sich der Landkreis die Stelle und sein Klimaschutzmanagement ganz sparen. Beirer überwachte seit zwei Jahren die Umsetzung des Klimaschutzkonzepts auf Landkreisebene und koordinierte die einzelnen Projekte. In dieser Funktion war sie Ansprechpartnerin der 23 Kommunen im Landkreis.

Neu besetzt wird am Landratsamt auch die Stelle der Regionalmanagerin. Für die Mitarbeiterin wird eine Elternzeitvertretung gesucht.

© SZ vom 13.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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