Fürstenfeldbruck:Zum Schutz der Narren

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"Wir können die Straßen nicht komplett verrammeln", sagt die Olchinger Polizei. Zum Faschingszug in der Stadt werden regelmäßig 30 000 Besucher erwartet. (Foto: Johannes Simon)

Die Sicherheitsvorkehrungen für öffentliche Faschingsveranstaltungen fallen unterschiedlich aus

Von berj alin ano ano

Mehr Polizei, Zäune und Absperrungen: Terroranschläge wie der auf den Berliner Weihnachtsmarkt haben seit Jahren zur Folge, dass immer mehr Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, wenn große Menschenmengen zusammenkommen. Auch im Landkreis wird über die Sicherheit von Veranstaltungen gesprochen, die Schlussfolgerungen für die Faschingsveranstaltungen fallen allerdings unterschiedlich aus.

Olching

Der größte Aufmarsch von Narren findet jährlich in Olching statt. Bis zu 30 000 Besucher werden zum Umzug dort erwartet. Die Polizei kontrolliert Lastwagen und verdächtige Fahrzeuge bereits auf den Zufahrtsstraßen. Zudem gebe es, wie in früheren Jahren, Fußstreifen entlang der Hauptstraße, die sich unter den Besuchern umsehen und möglicherweise den ein oder anderen Rucksack kontrollieren, erklärt Herbert Kanz, stellvertretender Dienststellenleiter in Olching. "Es ist ein sich bewegender Zug, wir können die Straßen nicht komplett verrammeln." Michael Meier, Organisator des Faschingszugs, erklärt, man habe etwa 90 Security-Mitarbeiter im Einsatz. Stadtsprecherin Julia Henderichs betont, dass es von Seiten der Stadt nur die Auflage gibt, dass die Security-Mannschaft um acht Personen aufgestockt werden muss, allerdings nicht wegen der erhöhten Terrorgefahr, sondern, um die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, die bisher die Absperrungen überwacht haben, in Zeiten des Nachwuchsmangels unterstützen zu können.

Gernlinden

"Grundsätzlich so wie immer" wird laut Hannes Haschka der Faschingszug in Gernlinden ablaufen, der am 26. Februar zum 70. Mal durch den Ort zieht. Also gleiche Route, gleicher Termin, keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen. Man stehe in engem Kontakt mit der Polizei, erklärt der Vorsitzende des Faschingsausschusses. Da die Beamten diesmal verstärkt kontrollieren werden, übernehme die Organisatorenseite einige zusätzliche Absperrungsaufgaben. Dafür werden etwa vier weitere Helfer - bei normalerweise etwa zwei Dutzend - benötigt. Doch Betonpoller oder ähnliches wird es bei dem Umzug mit durchschnittlich etwa 20 Wagen, einem Dutzend Fußgruppen und 4000 Zuschauern nicht geben. "Sie können nichts hundertprozentig absichern", ist der CSU-Ortsvorsitzende Haschka überzeugt. "Wenn Sie alles so absichern wollen, dass nichts mehr passieren kann, dann würde mindestens die Hälfte unserer Veranstaltungen ausfallen."

Mammendorf

Für ihren Umzug und das bunte Treiben vor dem Bürgerhaus am Faschingsdienstag haben die Mammendorfer gemeinsam mit der Brucker Polizei einen Sicherheitskatalog ausgearbeitet. Christian Huber, zuständig für Sicherheit und Ordnung in der Verwaltungsgemeinschaft, nennt die Details: So soll der Sicherheitsdienst, der im vergangenen Jahr, nur auf dem Treiben Dienst getan hat, diesmal auch den Faschingszug begleiten, zu dem je nach Wetter 3000 bis 5000 Besucher erwartet werden. Zudem wollen Gemeinde, Sicherheits- und Rettungskräfte während der beiden Veranstaltungen am Faschingsdienstag Funkkontakt halten, um abgestimmt auf Gefahren reagieren zu können. Zudem werden entlang des Zuges Orientierungspunkte markiert, so dass eine Einsatzstelle leichter lokalisiert werden kann.

Germering

Keine weiteren Auflagen für das Faschingstreiben gibt es hingegen in Germering. Polizeisprecher Andreas Ruch nennt die Feier auf dem Vorplatz der Stadthalle "absolut unproblematisch". Aus diesem Grund will die Polizei Präsenz zeigen, die Veranstalter aber nicht mit Sicherheitsauflagen überfordern. "Die Besucher sollen das Faschingstreiben genießen", sagt Ruch. Einen Zaun hält er nicht für nötig. Ohnehin könne ein Lastwagen nicht so einfach auf den Platz vordringen. Die Polizei geht laut Ruch nicht von Worst-Case-Annahmen aus, sie verlässt sich auf die Erfahrungen aus vergangenen Jahren.

© SZ vom 28.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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