Pflegeheim Theresianum:Zum Jubiläum eine neue Wohnküche

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In der neuen Wohnküche kochen: Architektin Andrea Saiko, Wohnbereichsleiterin Andrea Weiss und Koch Giovanni Forster. (Foto: oh)

Vor 500 Jahren wurde die Namenspatronin des Fürstenfeldbrucker Pflegeheims geboren. Anlass für das Theresianum, dies mit einem Tag der offenen Tür zu feiern

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Teresa von Avila ist eine berühmte Frau. Und auch 500 Jahre nach ihrer Geburt lassen sich viele Menschen in den Bann der Ordensfrau ziehen. Das Brucker Pflegeheim Theresianum hat nun einen Tag der offenen Tür veranstaltet, um auf diese Weise das Wirken der Heiligen Teresa und damit der Namenspatronin gewürdigt. Fast so etwas wie eine Punktlandung war die Eröffnung der für Demenzpatienten konzipierten neuen Wohnküche.

Unter den Gästen waren auch viele Familien und jüngere Besucher. Sie nutzten die Gelegenheit, sich ein Bild von der Einrichtung zu machen, die viele Angebote für ihre 150 Bewohner bereithält. 85 Mitarbeiter kümmern sich um die betagten und in vielen Fällen pflegebedürftigen Menschen. In seinem Festgottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Magdalena würdigte Dekan Albert Bauernfeind die Verdienste Teresa von Avilas. Sie gehört zu den Ordensheiligen der Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser, bekannt auch als Niederbronner Schwestern.

Die Gründerin der Kongregation, Mutter Alphons Maria - Elisabeth Eppinger - war eine große Verehrerin der Heiligen. Sie war zutiefst angesprochen von der Mystik und dem intensiven Gebetsleben der großen Teresa. 1933 wurde ein Konterfei der Heiligen in Form eines Mosaiks an der damaligen Außenfassade angebracht. Dieses ist unverändert noch heute am Haupteingang zu sehen.

Einblicke in die Geschichte des Hauses

Am Nachmittag nutzten einige Gäste die Gelegenheit die Geschichte des Theresianums kennenzulernen und sich ein Bild vom Personalbedarf und Beschäftigungsangeboten zu machen. Dass trotz des kühlen Wetters so viele Besucher gekommen waren, darüber freute sich Oberin Schwester Agnes Krach ganz ausdrücklich. Sie teilte mit, die Einnahmen aus zum Kuchenverkauf würden ausnahmslos für die Ausstattung der Kapelle verwendet.

Auf großes Interesse stieß bei den Gästen erwartungsgemäß der erst jüngst eröffnete Demenzbereich im Erdgeschoss. Im März begann dort die Arbeit für den Einbau der neuen Wohnküche, die punktgenau zum Tag der offenen Tür fertig gestellt wurde. Der neue Wohnbereich für 24 weibliche und männliche Bewohner ist auf die Bedürfnisse demenzkranker Menschen zugeschnitten.

Hier werden insbesondere demenziell erkrankte Menschen mit hohem Bewegungsdrang oder stark ausgeprägter Demenz versorgt. So entsteht unter anderem ein großer Gemeinschaftsbereich mit Wohnzimmercharakter sowie eine Bewohnerküche. Ein ungehinderter Zugang zum Garten gewährleistet viel Bewegungsfreiheit. Die Zimmer liegen in unmittelbarer Nähe zu "ihrem" Koch-, Ess- und Wohnbereich. Hier beteiligen sich Bewohner entsprechend ihrer Fähigkeiten und ihrer Tagesform an alltäglichen hauswirtschaftlichen Aktivitäten: Sie kochen, backen, helfen beim Tisch decken und abräumen, versorgen Blumen, gestalten also aktiv ihren Tagesablauf.

Pastelltöne in der Küche

Den Mittelpunkt der Bewohnerküche schafft die apfelgrüne Küche mit vorgelagertem Küchenblock, dessen Arbeitsfläche höhenverstellbar ist. Die Wände können mit Hilfe von Magnetfarbe und Tafelfarbe zum Malen genutzt werden. Warme Pastelltöne im gesamten Flur- und Zimmerbereich sollen eine ruhige Atmosphäre schaffen.

Auch das Beleuchtungskonzept greift neueste Erkenntnisse aus der Gerontopsychiatrie auf: eine in Augenhöhe verlaufende indirekte Beleuchtung von 500 Lux und damit dem Fünffachen des üblichen Werts gewährleistet schattenfreie Ausleuchtung. Sitzecken sollen Geborgenheit geben, und im sogenannten Ruheraum können sich Bewohner auf zwei sogenannten Demenz-Sesseln entspannen.

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Begleitet werden die Bewohner in dem Pflegeheim von einem Mitarbeiterteam, das sich zusammensetzt aus Pflegefachkräften mit Ausbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft, Pflegefachkräften, Pflegehilfskräften, hauswirtschaftlichen Personal sowie sozialen Betreuern.

© SZ vom 16.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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