Fürstenfeldbruck:Zu viele Autos in Bruck

Lesezeit: 2 min

Zugeparkte Straßen und Raser Thema bei Bürgerversammlung

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Stadt Fürstenfeldbruck wächst und dürfte durch Verdichtung sowie einen neuen Stadtteil auf dem heutigen Fliegerhorst in absehbarer Zeit die 40 000-Einwohner-Marke durchbrechen. Der Stadtrat wird am 10. Mai darüber entscheiden, welche Gebiete bereits in den kommenden zwei Jahren entwickelt werden sollen. Das kündigte Zweiter Bürgermeister Erich Raff (CSU) am Donnerstag vor etwa 50 Besuchern bei der Bürgerversammlung in der Aula der Mittelschule West an. Die Stadt reagiert auf die Entwicklung bereits mit größeren Anstrengungen bei der Schaffung von Wohnraum. Zudem zeichnet sich ab, dass es ohne eine Entlastung der Richard-Higgins-Schule durch eine zweite Grundschule im Westen kaum gehen wird. Einige Bewohner befürchten, eine weitere Innenverdichtung werde die Verkehrsprobleme der Stadt verschärfen und sehen auch einen Neubau der Amperbrücke,wie ihn das für die Bundesstraße 2 zuständige Freisinger Straßenbauamt plant, sehr skeptisch. Raff versucht solche Bedenken zu zerstreuen: Auch wenn die derzeitige Tonnagebeschränkung auf 16 Tonnen fallen würde, so könne möglicherweise eine Längenbeschränkung für Fahrzeuge, die dieses Nadelöhr passieren wollen, helfen, das Zentrum weiterhin von den wirklich sehr großen Lastwagen frei zu halten. Die müssten dann weiterhin über die Oskar-von-Miller-Straße und Schöngeisinger Straße ausweichen.

Raff plädiert dafür, sich beim Thema Verkehr auch einmal "an die eigene Nase" zu fassen, öfter vom Auto auf Bus, Bahn, Fahrrad oder Pedelec umzusteigen und das eigene Auto auch in der eigenen Garage und nicht am Straßenrand abzustellen. Er weiß, dass die Stadt es nicht allen recht machen kann. So fordern denn auch einige Bürger mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer, andere wiederum sträuben sich dagegen, Parkplätze - beispielsweise an der Schöngeisinger Straße - zugunsten von Radwegen zu entfernen. Einig sind sich viele, dass die Stadt Parkverbote oder Tempolimits besser überwachen und Verstöße ahnden soll.

Nicht zum ersten Mal kommt bei einer Bürgerversammlung die Linksabbiegespur der Oskar-von-Miller-Straße zur Sprache, auf der sich Autos weit zurückstauen und auch die geradeaus fahrenden Fahrzeuge blockieren. Raff hofft, dass im Zuge des Umbaus auf dem Gelände des Edeka der Kreuzungsbereich etwas erweitert werden kann. Etwas Bewegung kommt in den behindertengerechten Umbau des S-Bahnhofs Buchenau, mit dem 2019 begonnen werden soll.

Unterschiedliche Reaktionen hat die Taktverdichtung für die Buslinie 840 ausgelöst. Fahrgäste, die innerhalb der Stadt unterwegs sind, begrüßen sie. Pendler, die am Bahnhof Buchenau in die S-Bahn steigen wollen, klagen dagegen, dieser Takt passe nun nicht mehr zum 20-Minuten-Takt der S-Bahn, wodurch ein direkter Anschluss verloren geht. Raff sicherte zu, dies bei der für den ÖPNV zuständigen Stelle im Landratsamt zur Sprache zu bringen. Die Attraktivität der Busse als Alternative zum Auto profitiere freilich von kürzeren Takten.

© SZ vom 16.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: