Dem hartnäckigen Eingreifen eines Zeugen verdankt die Fürstenfeldbrucker Polizei, dass sie auf einen erheblich betrunkenen Autofahrer aufmerksam geworden ist. Wie die Inspektion mittelte, rammte am letzten Septembersamstag ein Autofahrer ein in der Richard-Higgins-Straße geparktes Fahrzeug. Der Unfallverursacher wollte weiterfahren, musste sein defektes Auto aber stehen lassen und entfernte sich zu Fuß vom Unfallort.
Das alles beobachtete ein 22-jähriger Mann. Er wollte dem Unfallverursacher, der einen verwirrten Eindruck machte, seine Hilfe anbieten. Der jedoch wollte die Unfallstelle so schnell wie möglich verlassen. Der 22-Jährige rief daraufhin die Polizei. Noch ehe eine Streife eintraf, kam der Unfallverursacher zurück. Er hatte sein T-Shirt verkehrt herum angezogen - wohl um nicht erkannt zu werden. Die Tarnung aber war sinnlos, denn der Zeuge weilte immer noch am Unfallort und erkannte den Autofahrer. Erneut sprach er ihn an - und der Unfallfahrer versuchte wiederum wegzulaufen. Doch diesmal hielt ihn der 22-Jährige fest. Der Autofahrer wehrte sich heftig und verletzte den Zeugen an der Schulter. Die eintreffenden Polizisten bemerkten den Grund für das Verhalten des Unfallverursachers rasch. Der Mann war betrunken - ein Alkoholtest ergab einen Wert von fast zwei Promille - und hatte an seinem Wagen gefälschte Kennzeichen angebracht.
Für seinen Einsatz als tatkräftiger Zeuge bedankten sich die Brucker Polizei und die Stiftung "Bürger-Polizei" am Montag bei dem 22-Jährigen. Der kann sich nun ein wenig stärken - er bekam einen Essensgutschein für den Besuch eines Lokals in Fürstenfeldbruck. Der Geehrte erklärte laut Polizei, er würde trotz der erlittenen Verletzungen auch künftig so handeln, wie er das Ende September getan hat. Die Polizei zu verständigen, sei doch das Mindeste, was man tun könne, sagte der Zeuge. Zudem hoffe er, andere motivieren zu können, in ähnlichen Fällen ebenso couragiert einzuschreiten.