Fürstenfeldbruck:Zeitreise durch Germering

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Sie haben die Zeitreise durch Germering konzipiert: Felicia Riediger (von links), Sophie Schuhmacher und Marcus Guckenbiehl. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Stadt bietet Geo-Caching-Tour für Kinder und Erwachsene an

Von Nadine Schrödl

GermeringDie Jugendbegegnungsstätte Cordobar und das Germeringer Stadtmuseum Zeit+Raum haben gemeinsam eine Geo-Caching-Tour als digitale Schnitzeljagd erstellt. Die Route ist etwa 3,5 Kilometer lang und erzählt an zehn Stationen die Geschichte Germerings. Sie richtet sich an Kinder und Jugendliche ab etwa zehn Jahre und ist auch für Erwachsene interessant. Sophie Schuhmacher, Dritte Bürgermeisterin von Germering (Grüne), die Deutsch und Geschichte für das gymnasiale Lehramt studiert hat und ehrenamtlich in der Cordobar arbeitet, die Pädagogin Felicia Riediger und Stadtarchivar Marcus Guckenbiehl haben die Tour ausgearbeitet. Sie bietet ein Erlebnis draußen, das jeder für sich wahrnehmen kann, wenn er Zeit hat. Denn Kinder und Jugendliche leiden mit am meisten unter der Pandemie, viele Angebote für sie sind noch geschlossen.

Wer mitmachen will, braucht ein Smartphone oder Tablet mit mobilem Internet und GPS sowie die App "Adventure Lab", die man sich kostenlos herunterladen kann. Losziehen kann jeder auf eigene Faust. Anders als sonst beim Geo-Caching sind keine versteckten Behälter zu finden. An den Stationen wird den Schatzsuchern die Geschichte Germerings näher gebracht. Von Station zu Station gelangt man durch das Lösen von Rätseln. Die Tour basiert auf dem historisch-archäologischen Rundweg, den es seit einigen Jahren in Germering gibt. Er wurde etwas verkürzt und die Reihenfolge verändert.

Schumacher und Riediger haben für die Schatzsuche eine eigene Geschichte geschrieben, "Der Zeitverkehrer". Angelehnt an J.K. Rowlings "Zeitumkehrer" aus der Harry-Potter-Reihe reist der Protagonist in der Zeit zurück. "In der Geschichte kommt der Protagonist nicht in der Schule an, sondern landet in der Steinzeit", sagt Schuhmacher. Die Person reise dann durch Zeit, bis sie wieder in der Gegenwart ankomme. An jeder Station gibt es eine Episode der Geschichte zu lesen, man kann aber auch direkt das Rätsel lösen. Die Zeitreise beginnt in der ausgehenden Steinzeit an einem etwa 4300 Jahre alten Grab der Glockenbecherkultur, erklärt Guckenbiehl. Es wurde beim Bau eines Radwegs entdeckt. Die nächste Station widmet sich dem Thema Brunnen und Wasserversorgung von der frührömischen Zeit bis heute. Dann geht es zu einem frührömischen Grab, über den Friedhof Sankt Martin und die Mariensäule zur Schmiedstraße.

Die Route ist nach Ansicht der Organisatoren bereits für Kinder ab zehn Jahren ohne Hilfe zu bewältigen. Da es einiges zu lesen gäbe, bräuchten jüngere Kinder eventuell etwas Unterstützung. Der historisch aufbereite Weg sei aber durchaus auch für Erwachsene interessant, die Tour eigne sich daher besonders gut für Familienausflüge. Bewältigt werden kann die Strecke zu Fuß, mit dem Rad, aber auch mit dem Kinderwagen oder dem Rollstuhl. Schuhmacher sagt, das könne zwar etwas holprig sein, sei aber durchaus machbar. Das Projekt beginnt mit den Pfingstferien am Freitag. Zu finden ist die Tour in der App "Adventure Lab" unter https://adventurelab.page.link/mcV9.

Die Geo-Caching-Tour soll in das Ferienprogramm aufgenommen werden. Sollte das Projekt gut ankommen, wird es eine zweite Tour geben, diesmal im Stadtteil Unterpfaffenhofen. "Es ist auch denkbar, mit Jugendlichen zusammen eine weitere Geo-Caching-Tour zu konzipieren. Dann können sie selbst ihre Interessen und die Orte, an denen sie sich aufhalten, mit einbringen", sagt Schuhmacher.

© SZ vom 21.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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