Fürstenfeldbruck:Zehn Entwürfe für kreatives Zentrum

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Stadtrat beschließt Wettbewerb für den Bereich Auf der Lände

In einem städtebaulichen Wettbewerb sollen zehn Büros zehn verschiedene Konzepte für die künftige Gestaltung des Bereichs zwischen Leonhardsplatz, Aumühle und auf der Lände entwickeln, nachdem absehbar ist, dass der Bauhof sowie Stadtwerke wegziehen werden. Der Stadtrat möchte auf der Lände eine Mischung aus Kreativwirtschaft, Kunst und Gastronomie schaffen, wobei der alte Schlachthof für den Verein Subkultur erhalten bleiben soll. Neue Wohnhäuser sind nördlich davon ebenso wie im Bereich südlich der denkmalgeschützten Aumühle und der beiden Villen vorgesehen. Die sogenannte Seufzerbrücke zwischen den beiden Arealen könnte ersetzt werden.

Der Bauausschuss hatte über die Auslobung des Wettbewerbs zu befinden. Stadtbaumeister Martin Kornacher appellierte, den Wettbewerb nicht mit Wünschen zu überfrachten. "Es geht um ein Konzept für einen langen Zeitraum, da muss nicht jedes Detail schon stimmen." Das Ziel ist, ein neues attraktives Quartier zu schaffen, wo in bester Lage Arbeit und Wohnen, Kunst und Kultur zusammenfinden. Klaus Wollenberg (FDP) erinnerte daran, dass seine Fraktion einen solchen Vorschlag bereits 2010 eingebracht habe, Teile der CSU-Fraktion und der damalige Oberbürgermeister aber wenig Begeisterung gezeigt hätten. Er zählte auf, dass in der Stadt etwa 150 Betriebe aus dem Bereich der Kreativwirtschaft Steuern zahlten, insgesamt hätten etwa 300 Unternehmen ein Gewerbe angemeldet. Im Landkreis erziele diese Sparte einen Jahresumsatz von etwa 250 Millionen Euro. Dabei handelt es sich in erster Linie um die Entwicklung von Computerspielen und Software sowie Design.

Umstritten war die Art der Bürgerbeteiligung. Alexa Zierl (parteifrei) forderte ein zweistufiges Verfahren: Zunächst sollten die Büros Entwürfe vorlegen, dann die Bürger ihre Meinung äußern können, bevor die Konzepte detaillierter ausgearbeitet werden. "Dann können wir heute abbrechen, denn wir müssten in diesem Fall zwei Auslobungen machen", antwortete Bürgermeister Erich Raff (CSU), sekundiert von seinen Mitarbeitern. Der Vorschlag wäre zu aufwendig, außerdem ginge es ja noch nicht um konkrete Bauvorhaben. Andreas Ströhle (BBV) schlug vor, nach dem Vorbild der Ämtervergabe im antiken Athen einen Bürger per Los in die Jury aufzunehmen, der allerdings keiner Partei angehören dürfe. Beschlossen wurde, dass es eine Veranstaltung geben wird, bevor der Stadtrat über die Auslobung entscheidet, auf der Bürger ihre Vorschläge einbringen können, und eine zweite hinterher, wenn die Jury entschieden hat.

Der Ausschuss beschloss außerdem, dass die Planer zwei Krippengruppen zusätzlich zu den beiden Kindergartengruppen sowie zwei Mobilitätsstationen für Carsharing und Fahrradverleih berücksichtigen sollen. Außerdem soll das Footballteam der Razorbacks Sanitärräume bekommen. Der Oberbürgermeister stimmte am Ende gegen den Wettbewerb. Raff favorisiert ein Planungsgutachten, weil die Stadt bei diesem Verfahren aus verschiedenen Entwürfen einzelne Elemente kombinieren kann. Bei dem Wettbewerb ist der Stadtrat an einen der drei von der Jury gewählten Siegerentwürfe gebunden.

© SZ vom 15.01.2019 / bip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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