Fürstenfeldbruck:Wunsch nach mehr Tourismus

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Laut einer Studie schöpft der Landkreis sein Potenzial nicht aus

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck

Der Landkreis will prüfen, ob die Kultur- und Freizeitangebote in seinen Kommunen gemeinsam vermarktet werden könnten. Gerade die Städte und Gemeinden hatten eine stärkere Vernetzung und Bündelung ihrer Tourismus- und Naherholungseinrichtungen gewünscht, etwa über eine Internetplattform oder einen Veranstaltungskalender auf Landkreisebene. Entsprechende Organisations- und Kooperationsstrukturen einzurichten, hatte jüngst auch die sogenannte Swot-Analyse empfohlen, die die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des Tourismus im Landkreis untersucht hat. Fazit: Das vorhandene Potenzial wird nicht ausgeschöpft.

"Hier gibt es zu wenig Strukturen und keinen Ansprechpartner", fasste Rike Strohmeyer, Regionalmanagerin des Landkreises, im Energie-, Umwelt- und Planungsausschuss des Kreistags zusammen. Die Ausschussmehrheit entschied sich dafür, das zu verbessern, lediglich die Grünen Jan Halbauer und Johann Märkl sowie FDP-Kreisrat Klaus Wollenberg sahen das anders. "Das ist Aktionismus eines Landkreises, der nicht typischerweise auf den Fremdenverkehr setzt", sagte Wollenberg.

Laut der vom Beratungsbüro Dwif-Consulting erstellten Swot-Analyse entwickelte sich der Tourismus im Landkreis zuletzt positiv. Die Zahl der Übernachtungen stieg seit 2006 um zehn Prozent auf etwas mehr als 260 000 an. Durchschnittlich blieben die Touristen 2,1 Tage. Zur Verfügung standen 45 gewerbliche Beherbergungsbetriebe mit 1847 Betten - damit ist der Landkreis Fürstenfeldbruck Schlusslicht im Münchner Umland. Die Betten waren nicht einmal zur Hälfte ausgelastet.

Potenzial für den Landkreis sieht die Studie dennoch in Tagesbesuchern, etwa Schulklassen oder Familien. Menschen in der Lebensmitte oder ältere seien vor allem an Stadtführungen und Gruppenangeboten interessiert. Allerdings seien etwa zwei Drittel der Ferienwohnungsanbieter "ohne anschaulichen Internetauftritt", auch würde das Argument der Nähe zu München kaum genutzt. Zudem zeige das Gastgewerbe wenig Qualitätsbewusstsein und kaum zielgruppenorientierte Spezialisierung.

© SZ vom 12.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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