Fürstenfeldbruck:Wohnungen auf Schulgelände

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Fürstenfeldbruck bleibt bei seinem Vorhaben am Niederbronner Weg

Es bleibt dabei: Die Schule am Niederbronner Weg in Fürstenfeldbruck wird abgerissen und das Gelände verkauft, um Wohnungen zu bauen. Stadträtin Gabriele Fröhlich (SPD) konnte sich mit ihrem Vorschlag, noch einmal zu prüfen, ob das Gebäude nicht erhalten und öffentlich genutzt werden könnte, am Mittwoch im Planungsausschuss nicht durchsetzen. "Wir sollten ergebnisoffen diskutieren und das nicht einfach wegschieben", mahnte sie ihre Kollegen. Die Frage sei doch, wem gehöre die Stadt? Man sollte ein öffentliches Gebäude weiterhin kreativ nutzen, statt teure Wohnungen bauen zu lassen. "Das wird ein Angebot, das sich nur ein Teil der Bürger leisten kann", warnte Fröhlich. Im Sinn des Klimaschutzes solle man bedenken, dass in Häusern "graue Energie" steckt, die beim Abriss verloren gehen.

Vergebens. Ein Teil des Gebäudes stamme aus dem frühen 19. Jahrhundert, stehe aber nicht unter Denkmalschutz und sei schon verändert worden. Der Riegel an der Straße stamme aus den Sechzigerjahren und entspreche nicht mehr heutigen Standards, war der Stellungnahme der Verwaltung zu entnehmen. Aufgrund des mangelhaften Brandschutzes habe man das zweite Obergeschoss schon stillgelegt. Markus Reize vom Bauamt verwies darauf, dass Abriss und Verkauf der Immobilie aus finanziellen Gründen längst beschlossene Sache seien. Die Stadt habe das frühere Graf-Rasso-Gymnasium für Grundschule und Stadtarchiv umbauen lassen und dafür einen Kredit in Höhe von 5,7 Millionen Euro aufgenommen. Der Verkauf des Grundstücks in der Innenstadt ist mit einem Erlös von vier Millionen Euro im klammen Haushalt fest eingeplant.

Entsprechend fielen die Reaktionen aus. Franz Neuhierl (FW) sagte, er sei erstaunt über einen Antrag, der am Grundkonsens vorbeiginge. Selbst Fröhlichs Fraktionskollege Ulrich Schmetz meinte, mit der Bausubstanz könne man "wenig anfangen". Der zweite Bürgermeister Erich Raff (CSU) betonte, dass die Abteilungen der Rathausverwaltung, die dorthin ausgelagert sind, nach einem Verkauf nicht "auf der Straße stünden". Christian Stangl (Grüne) griff Fröhlichs Warnung vor Luxuswohnungen auf. "Wir brauchen ein Konzept und einen Preis, so dass die Baugenossenschaft zum Zug kommt", forderte er. Stadtbaumeister Martin Kornacher erinnerte daran, dass der Stadtrat beschlossen habe, dass ein Neubau dem Klimaschutz entsprechen müsse und 30 Prozent als sozialer Wohnungsbau anzubieten ist. Schließlich wurde Fröhlichs Antrag gegen ihre Stimme abgelehnt.

© SZ vom 07.05.2016 / bip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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