Fürstenfeldbruck:Weichenstellung für Puch

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SPD-Politiker wollen neuralgischen Punkt in dem Ortsteil entschärfen

Das Gasthaus Westermayer ist längst Gesichte - nur noch ein Haufen Ziegelsteine erinnert an den markanten Bau, der durch ein Mehrfamilienhaus ersetzt werden soll. Dass der Bauausschuss die Pläne jüngst anstandslos zur Kenntnis genommen hat, ist Stadtbaurat Johannes Dachsel zufolge dem Umstand geschuldet, dass das Baugesetzbuch im konkreten Fall kaum Spielraum lässt. Martin Haisch, stellvertretender Ortsvorsitzender der SPD, bestreitet dies nicht. Er plädiert aber an die Stadt, den Bauherrn für eine Änderung seiner Pläne zu gewinnen.

Haisch geht es um die Engstelle der Langbehnstraße an diesem "zentralen Verkehrsknotenpunkt" an der unübersichtlichen Einmündung des Klosterangers. So lange der Neubau noch nicht steht, besteht seiner Meinung nach die Möglichkeit, bei der Dorfentwicklung im Ortsteil Puch städtebauliche Aspekte und den innerörtlichen Verkehr besser zu berücksichtigen - zumal der Ortsteil wohl weiter wachsen werde.

Haisch vermisst zudem, ebenso wie SPD-Stadtrat Mirko Pötzsch, die Einbindung von Anwohnern, die sich zusammengefunden hatten, um bei der "Dorferneuerung von Puch" mitzuarbeiten. 2019 wurde die Teilnehmergemeinschaft neu gewählt. Haischs Idee: Der Bauherr tritt Grund ab, so dass der Bereich nicht zuletzt im Sinne der Verkehrssicherheit umgebaut und vielleicht als zentraler kleiner Platz gestaltet werden kann. Als Kompensation für das weiter von der Straße zurückgesetzte Haus erhält er mehr Baurecht für das rückwärtig geplante zweite Mehrfamilienhaus.

Stadtbaurat Johannes Dachsel zeigt sich solchen Wünschen gegenüber aufgeschlossen, sieht aber wenig Einflussmöglichkeiten der Stadtverwaltung. Vor allem deshalb, weil die Planungen weit fortgeschritten sind. Diese sehen bereits das Zurücksetzen des Hauptgebäudes um mehrere Meter und damit verbunden eine gewisse Aufwertung der Ortsmitte vor. Der Bauherr hat etwa 120 Quadratmeter Grund abgetreten. Dachsel: "Die Straße wird an der Stelle bereits breiter". Für ein umfassenderes Konzept als Voraussetzung beispielsweise für einen Platz hätte man "früher dran sein und Grund aufkaufen müssen." Der Dorfentwicklungsplan sehe an der Stelle freilich keinen Platz vor.

Teilnehmergemeinschaften, die an solchen Dorfentwicklungsplänen mitarbeiten, begrüßt Dachsel grundsätzlich. An ihre Grenzen kommen solche Vereine aber regelmäßig bei Einzelbauprojekten wie jenem in Puch, für das bereits Baurecht besteht und eine Öffentlichkeitsbeteiligung gar nicht vorgesehen ist.

© SZ vom 22.04.2021 / slg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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