Fürstenfeldbruck:Viele günstige Mietwohnungen

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SZ Karte (Foto: oh)

In gut zwei Jahren soll die von Politikern als vorbildlich gelobte Anlage im Brucker Westen bezugsfertig sein

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Das Projekt gilt als vorbildlich: Die Igewo-Wohnbaugesellschaft will an der Cerveteristraße im Brucker Westen eine Wohnanlage mit 93 Einheiten errichten. Das Besondere: Statt der eigentlich erforderlichen 30 Prozent will der Bauherr sogar 45 Prozent der dort geschaffenen Fläche im geförderten Wohnungsbau errichten. Die Stadt soll das Belegungsrecht für den Großteil der Sozialwohnungen erhalten. Im Bauausschuss gab es dafür über alle Fraktionsgrenzen hinweg großes Lob. Auf Zustimmung stößt auch die architektonische Gestaltung, die zuvor bereits von dem mit Politikern und Bauexperten besetzten Fachbeirat gewürdigt worden war.

Geplant ist die Wohnanlage zwischen Bundesstraße 471 im Osten und Cerveteristraße im Westen. Im Norden schließt das Grundstück an, auf dem in Kürze mit dem Bau der Stadtwerke begonnen werden soll sowie des künftigen Sportzentrum III, im Süden liegt die Montessorischule und das Areal, das für den Bau der neuen Grundschule West reserviert ist.

Eine von der Cerveteristraße Richtung Westen abzweigenden Stichstraße bindet die Tiefgarage mit hundert Stellplätzen an, die unter dem Innenhof gebaut werden soll. Auf dem fast 11 000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen Wohnungen mit Flächen zwischen 45 und 105 Quadratmeter - zugeschnitten auf die Bedürfnisse von Singles bis hin zu Vier-Personen-Haushalten. Die dreigeschossige Wohnanlage, die mit der Stahlbetonkonstruktion und einer Gebäudehülle in Holzbauweise den KfW-55-Energiestandard erfüllen wird, soll ans Fernwärmenetz angeschlossen und mit einer Fotovoltaikanlage für den Eigenverbrauch ausgestattet werden. Die vier äußeren Gebäude erhalten Satteldächer, die beiden innen liegenden Häuser mit ihren fünfeckigen Grundrissen begrünte Flachdächer.

Die Igewo hofft auf einen Baubeginn im Sommer 2018 und auf den Erstbezug bis Ende 2019. Interessenten für den 55-prozentigen Anteil der frei finanzierten Wohnungen können sich per Mail an info@igewo.com auf eine Warteliste setzen lassen. Die Nettokaltmiete wird voraussichtlich zwölf Euro pro Quadratmeter betragen. Die 30 Prozent "EOF-geförderter Sozialwohnungen" werden bis zum Auslaufen der 25-jährigen Bindungsfrist über die Stadt Fürstenfeldbruck an Mieter vergeben, die im Besitz eines Wohnberechtigungsscheins sind. Die restlichen 15 Prozent geförderte Wohnfläche wird die Arbeiterwohlfahrt mit Kunden aus dem Bereich "Betreutes Einzelwohnen" belegen. Wohnungen "der verschiedenen Finanzierungsformen" werden sich nach Worten von Igewo-Chefin Birgit Eckert-Gmell "in allen Gebäuden bunt mischen, um ein inkludierendes Miteinander im Wohnungsbau zu fördern. Menschen mit leichten Behinderungen sollen künftig in dem an der nordöstlichen Ecke geplanten kleinen Café, das auch den Mietern der Wohnanlage offenstehen soll, mitarbeiten.

Stadtbaurat Martin Kornacher würdigte das Vorhaben im Westen der Stadt als "gutes, zukunftsweisendes Projekt" und erhielt dafür ausdrückliche Zustimmung von Hans Schilling (CSU) und der parteifreien Alexa Zierl, die die "ökologische, wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit" herausstrich. Die Igewo will die Wohnungen langfristig im Bestand halten und selbst vermieten.

© SZ vom 27.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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