Fürstenfeldbruck:Viele Asylbewerber auf engem Raum

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Bedingungen in der Dependance am Fliegerhorst sind problematisch

Zahlen belegen, dass es im Regierungsbezirk Oberbayern vor allem eine problematische große Asylunterkunft gibt: die am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck. Willi Dräxler (BBV), Integrationsreferent des Stadtrats, legte eine Aufstellung entsprechender Sammelunterkünfte vor und kommt zu dem Schluss, dass "keine Einrichtung in irgendeiner Weise mit der Ballung im Fliegerhorst vergleichbar ist".

In der Dependance des sogenannten Ankerzentrums in Manching bei Ingolstadt sind zurzeit etwa 1000 der 1100 Plätze belegt, viele Bewohner klagen über die beengte Unterbringung. Offenbar sind acht Personen in einem Raum keine Seltenheit. Ein Blick zum zentralen sogenannten Ankerzentrum mit seiner Kapazität von 2080 Plätzen zeigt, dass dort zwar insgesamt etwas mehr Menschen untergebracht sind als in Fürstenfeldbruck, aber auf vier Standorte verteilt. Im Haupthaus der ehemaligen Max-Immelmann-Kaserne leben 350 Personen, in den angegliederten Unterkünften weitere etwa 350, 250 sowie 200 Menschen.

Die geschätzten Zahlen für die weiteren Dependancen: München Funkkaserne 370 Plätze, davon derzeit 320 belegt. München Maria Probst-Straße 128/60, München McGraw-Kaserne 314/160, Garmisch Partenkirchen Abrams Baracks 215/190, Waldkraiburg BFZ-Peters 450/340, München Kurzaufnahme Lotte Branz-Straße 460/230. Insgesamt sind das 5117 Plätze, von denen etwa 3500 belegt sind.

Problematisch ist am Fliegerhorst vor allem die Belegung mit Menschen, die wegen der Einstufung ihrer Herkunftsländer nur geringe Aussicht auf Asyl haben und wegen der monatelangen Unterbringung frustriert sind. Der Anteil der Menschen aus Nigeria liegt in Fürstenfeldbruck bei etwa 95 Prozent. Oberbürgermeister Erich Raff (CSU) zufolge hat die Regierung von Oberbayern versichert, ihre mit der Stadt getroffenen Vereinbarungen zu erfüllen. Dabei gehe es unter anderem um eine "bessere Durchmischung" der Bewohner. Dies sei nicht einfach, weil dem ganzen Bezirk Oberbayern vorrangig Menschen aus Nigeria zugewiesen werden. Es werde versucht, durch eine "Rotation über Bezirksgrenzen hinweg" Menschen aus anderen Herkunftsländern nach Bruck zu verlegen. Das gelinge nur sehr langsam.

© SZ vom 26.11.2018 / slg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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