Fürstenfeldbruck:Viehmarktplatz in weiter Ferne

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Aus Finanznot verschiebt Bruck das Projekt der Umgestaltung

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Weil sich noch gar nicht absehen lässt, wie genau der Viehmarktplatz umgestaltet wird, werden die Ausgaben, die für die nächsten Jahre im Haushalt eingeplant sind, reduziert und stärker auf die künftigen Jahre verteilt. Darauf hat sich der Finanzausschuss in seiner Sitzung am Dienstag einstimmig geeinigt. Die Maßnahme ist ein Beitrag, um die zunehmende Verschuldung auf ein zulässiges Maß zu reduzieren. Fürstenfeldbruck durchbricht den bisherigen Prognosen der Kämmerei zufolge in diesem Jahr die Verschuldungsmarke von 40 Millionen Euro. Bislang war für das laufende Jahre eine Nettoneuverschuldung von etwa 6,4 Millionen Euro und für das Jahr 2017 in Höhe von 8,6 Millionen Euro vorgesehen.

Der Viehmarktplatz im Brucker Zentrum gehört zu den aufwendigsten und teuersten Projekten. Finanzreferent Walter Schwarz (SPD) hatte für die Bebauung mit einer Art Markthalle, einer Tiefgarage und für die Gestaltung vor allem des südlichen Viehmarktplatzes zunächst 11,5 Millionen Euro veranschlagt. Die Verwaltung korrigierte diese Zahlen bereits auf 8,5 Millionen Euro (allerdings ohne Hochbau) nach unten - möglicherweise kann auch auf ein zweites Untergeschoss der Tiefgarage und ein zweites Obergeschoss der Markthalle verzichtet werden. Mehrere Architektenbüros sollen in diesem Jahr konkrete Konzepte vorlegen. Bevor höhere Kosten in der langfristigen Finanzplanung der Stadt berücksichtigt werden, sollen nun die Vorlage der Entwürfe und Beschlüsse des Stadtrats abgewartet werden.

Die CSU konnte sich nicht mit der Forderung durchsetzen, sich zunächst auf den Bau der ihrer Auffassung zufolge zwingend erforderlichen Tiefgarage zu konzentrieren. Im laufenden Jahr bleibt es bei Ausgaben von 50 000 Euro. In den Folgejahren verringern sich die kalkulierten Kosten teilweise, so etwa 2017 mit 500 000 Euro. 2018 wird mit 2,5 Millionen, 2019 mit drei Millionen, 2020 mit zwei Millionen gerechnet. Im Gegenzug setzte die CSU durch, dass Einnahmen in Höhe von insgesamt vier Millionen für die Jahre 2019 und 2020 angesetzt werden - etwa durch Grundstücksverkäufe oder Stellplatzablösen, die ein möglicher Investor der Stadt zahlen müsste. Vor allem die CSU pocht darauf, dass die Stadt nicht das gesamte Projekt aus eigener Tasche zahlt und drängt auf einen wirtschaftlichen Betrieb.

© SZ vom 18.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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