Fürstenfeldbruck:Varianten für den Schulbus

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Alt-Buchenau kann nicht in die Linie 840 integriert werden

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Eine MVV-Bushaltestelle in der Alt-Buchenau könnte eingerichtet werden, diese würde nach Angaben des Landratsamts aber nicht von Bussen der Linie 840 angefahren. Damit erweist sich ein Kompromissvorschlag im Streit um die geplante Abschaffung des Schulbusses als wenig geeignet. Dieser sah vor, den Schulbus zwischen der Alt-Buchenau sowie den Schulen Mitte und Nord noch ein Jahr länger als geplant, also bis Sommer 2017 beizubehalten. Erst dann sollten die Kinder, wie von der Stadt mit Verweis auf gesetzliche Vorgaben gefordert, auf öffentliche Busse der Linie 840 umsteigen. Eltern hatten sich gegen die Streichung des Schulbusses gewehrt, weil sie die Sicherheit ihrer Kinder nicht gewährleistet sehen und sie die Fußwege zur Haltestelle Buchenau für zu lange sowie den Zustieg an regulären MVV-Haltestellen im Umfeld der Schulen als gefährlich einstufen. Am Dienstagabend hatten Eltern vor dem Rathaus protestiert, bevor sich der Stadtrat mit dem Thema befasste. Ein Ergebnis lag zu Redaktionsschluss noch nicht vor.

Hermann Seifert, ÖPNV-Experte des Landratsamts, skizzierte aber bereits am Dienstag Möglichkeiten und Grenzen: Er bestätigte, dass es bereits weit fortgeschrittene Planungen für eine Haltestelle in der Alt-Buchenau gibt. Dieses Stadtviertel dürfte aber von einer ganz neuen Linie angefahren werden, die in Kooperation mit dem Landkreis Starnberg eingerichtet wird. Busse würden dann von der S-Bahnstation Seefeld/Hechendorf (S 8) über Grafrath und Schöngeising sowie die Alt-Buchenau in die Brucker Innenstadt fahren. Haltestellen an der Schule Nord oder der Grundschule Mitte sind aber nicht geplant. Eine Einbindung in die Linie 840 hält Seifert für unrealistisch. Eine weitere Schleife würde nicht nur Anschlusszeiten gefährden, sondern eine aufwendige komplette Neuausschreibung dieser Linie erfordern.

Seifert hat aber einen Plan parat, der den Eltern aus der Alt-Buchenau, deren Kinder die Schule Nord besuchen, entgegenkommen könnte. Die Schulkinder müssten nach Abschaffung des Schulbusses zwar die längeren Fußwege zur Haltestelle Buchenau der Linie 840 in Kauf nehmen. Durch den Einsatz von Verstärkerbussen könne dann aber in Stoßzeiten wohl ein Zehn-Minuten-Takt realisiert werden. Vor allem könnte jener Bus in der Früh, mit dem die meisten Kinder fahren, ausnahmsweise einen anderen Weg nehmen. Er würde, vom Waldfriedhof kommend, rechts in die Theodor-Heuss-Straße abbiegen, so dass die Kinder direkt vor der Schule herausgelassen werden könnten, ohne die Straße überqueren zu müssen. Dieser Bus würde dann seinen Weg über die Puchermühlstraße fortsetzen und würde auf Höhe der Lände wieder auf die reguläre Linienführung zurückfinden. Weil mittags zu drei verschiedenen Zeiten Schulschluss ist und dann nicht drei Busse umgeleitet werden können, müssten die Kinder für die Rückfahrt allerdings die Haltestelle an der Theodor-Heuss-Straße benutzen.

Ähnliche Vorschläge hatte die Stadt bereits bei der Informationsveranstaltung vor zwei Wochen im Rathaus vorgebracht, war bei Eltern und Schulleitung aber auf Skepsis gestoßen.

© SZ vom 16.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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