Fürstenfeldbruck:Unzählige Fragen zum Coronavirus

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Im Gesundheitsamt sind die Mitarbeiter stark beschäftigt

Seit der erste Fall eines am neuartigen Coronavirus Erkrankten im Nachbarlandkreis Starnberg bestätigt wurde, ist auch im Kreis Fürstenfeldbruck das Bedürfnis nach Information und Aufklärung groß. Die Mitarbeiter des Brucker Gesundheitsamts haben seitdem eine Menge zu tun. "Ständig", so berichtet es Behördenleiter Lorenz Weigl, klingele derzeit das Telefon. Neben Normalbürgern sind es vor allen Dingen Ärzte und medizinische Fachkräfte, die sich über die aus China stammende Lungenerkrankung erkundigen wollen. Aber auch Mitarbeiter der betroffenen Firma Webasto in Gauting, wo alle der inzwischen vier bestätigten Fälle von Infizierten herstammen, melden sich im Gesundheitsamt.

Um die Flut an Anfragen bewältigen zu können, hat Weigl seinen Kolleginnen - momentan sind ausschließlich Ärztinnen im Amt - klare Anweisungen gegeben. Fünf Kolleginnen in Teilzeit und der Chef selbst beantworten ausschließlich Fragen zum Coronavirus. Und auch dabei wird noch selektiert: "Der Normalbürger", so Weigl, der zu keiner Risikogruppe gehört (keine Chinareise, kein Kontakt zu Erkrankten) werde direkt an die Hotline des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit verwiesen. Unter der Telefonnummer 09131/68 08 51 01 werden Fragen kompetent beantwortet. Weitere Informationen zum richtigen Verhalten sowie zur Risikominimierung gibt es auf der Homepage der Landesanstalt ( www.lgl.bayern.de) sowie des Robert-Koch-Instituts ( www.rki.de). Auch die Krankenkasse Barmer hat eine kostenlose Hotline eingerichtet. Unter 0800/848 41 11 beantworten Experten rund um die Uhr allen Interessierten Fragen - nicht nur Versicherungs-Mitgliedern.

Allerseits wird außerdem vor Hysterie und Panikmache angesichts der nach bisherigen Erkenntnissen harmlos verlaufenden Lungenerkrankung gewarnt. Die Medien etwa weisen inzwischen in Berichten über die jüngsten Todesfällen darauf hin, dass alle gravierende Vorerkrankungen hatten. Und aus dem Gesundheitsamt hört man von Weigl: "Wir schätzen das Risiko einer echten Influenza weiterhin höher ein." Bei dieser Erkrankung beginnt gerade die Phase mit den meisten Infizierten. Deshalb bearbeiten zwei weitere Mitarbeiterinnen alle Fragen hinsichtlich der echten Grippe. Denn laut RKI sterben an der Influenza jedes Jahr Hunderte, bisweilen Tausende in Deutschland.

© SZ vom 31.01.2020 / alin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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