Fürstenfeldbruck:Überlebenswichtig

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Blutspenden sammelt das BRK am Mittwoch und Donnerstag. (Foto: Treybal)

Das Brucker BRK organisiert die Blutspendeaktion im Landkreis erstmals selbst

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Der Fürstenfeldbrucker Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) organisiert erstmals die Blutspende im Landkreis. Die Auftaktveranstaltung findet am Dienstag und Mittwoch, 3./4. Mai, in der Kreisgeschäftsstelle Fürstenfeldbruck in der Dachauer Straße 35 statt. Für das BRK ist es eine Premiere, weil die Aktionen bisher vom Blutspendedienst (BSD) der Landeshauptstadt München organisiert wurden. Das BRK möchte noch in diesem Jahr Blutspenden in anderen Kommunen anbieten.

Bislang waren die Münchner für die Stadt und den Speckgürtel zuständig. Nun haben der Münchner und der Landesverband des BSD fusioniert. Deshalb führt der Brucker Kreisverband künftig Regie. "Wir freuen uns, weil das zu unseren Kernaufgaben gehört", sagte der Geschäftsführer Rainer Bertram bei der Pressekonferenz am Donnerstag. Der BSD des Roten Kreuzes in Bayern wurde 1953 gegründet, um die Versorgung mit Blutprodukten im Freistaat sicherzustellen. Die Hauptarbeit liege jedoch beim BSD, der über das Knowhow und die Geräte verfüge, betonte Bertram. So werden an den beiden Tagen in Bruck bis zu drei Ärzte und sieben geübte Blutabnehmer des BSD arbeiten. Das BRK stellt dazu bis zu zehn ehrenamtliche Helfer.

Die Blutspendeaktion dauert an beiden Tagen von 15 bis 20 Uhr. Die eigentliche Abnahme dauert fünf bis zehn Minuten. Vorher werden die Spender untersucht, anschließend sollt sie noch bleiben und sich mit Essen und Getränken stärken. Außerdem bekommen sie ein Geschenk überreicht. Bei Erstspendern dauere die gesamte Prozedur allerdings insgesamt bis zu einer Stunde, weil vorher ein Gespräch mit dem Arzt stattfindet und die Blutgruppe bestimmt werden muss, erklärt BSD-Pressesprecherin Stefanie Sklarzik. Ein kleiner Gesundheitscheck ist automatisch mit der Blutspende verbunden, die Ergebnisse unterliegen dem Arztgeheimnis. Teilnehmen können alle gesunden Menschen zwischen 18 und 73 Jahren. Erstspender sollten nicht älter als 64 sein, das Mindestgewicht liegt bei 50 Kilogramm. Die Spender müssen Personalausweis oder Blutspendeausweis mitbringen und sollten vorher viel trinken.

Das BRK hat in den Räumen in Bruck zwölf Spenderplätze zur Verfügung. Früher seien bis zu 120 Menschen am Tag gekommen, so dass die Organisatoren auf etwa 240 Teilnehmer an den beiden Tagen hoffen. "Das Wunschergebnis sind 300 Personen", sagte Robert Schneider, Gebietsreferent des BSD. Geworben wird für die Aktion mit Plakaten und Flyern, im Internet und per Whatsapp. Der Klassiker der Kampagnen, ein Lautsprecherwagen, der durch die Straßen fährt, käme immer seltener zum Einsatz wegen Lärmschutzverordnungen in immer mehr Gemeinden, erzählt Schneider.

Werbung haben BRK und BSD dringend nötig. Denn es mangelt an Nachwuchs, sowohl an ehrenamtlichen Helfern als auch an Spendern. In Bayern werden jeden Tag im Durchschnitt etwa 2000 Blutkonserven benötigt. Bei größeren Unfällen werden kurzfristig sehr viele Konserven benötigt. Nach dem Zugunglück von Bad Aibling gab der BSD etwa 600 Konserven auf einmal an Krankenhäuser ab. Vor allem in den Ferien stellen sich wenige Spender zur Verfügung, deshalb müsse man einen Puffer anlegen, erklärt Sklarzik. Andererseits sind Blutkonserven nur 42 Tage haltbar.

Der BSD ist gemeinnützig und trägt sich finanziell selbst. Der Aufwand für die Blutspendeaktionen, für Labors und Verarbeitung wird durch den Verkauf von Blutkonserven und anderen Produkten wie Plasma finanziert. Nach der Auftaktveranstaltung in der Kreisstadt wird das Rote Kreuz weitere Blutspenden in den Landkreiskommunen organisieren.

© SZ vom 02.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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