Fürstenfeldbruck:Trauer um Künstler Reiner Amann

Eines der großen Themen von Reiner Amann war die Dokumentation des verfallenen Klostergeländes vor und während der Renovierung. Viele Jahre hat er immer wieder den Zustand der Gebäude festgehalten, erst 2008 hat er das Projekt zu Ende gebracht. "Mich fasziniert die Ästhetik des Verfalls", hat er damals gesagt. Dabei ging es ihm nicht um große Panoramen, sondern um die kleinen Details, oft im Hochformat festgehalten. Die Liebe zur Fotografie hat der 1931 in München geborene Amann schon während seiner Lehrzeit entdeckt, sich in den Fünfzigern die erste Kamera gekauft. Entstanden sind Reiseaufnahmen aus Ägypten, Venedig und Salamanca genauso wie faszinierende Aufnahmen von Wasserspiegelungen der Amper oder vielfarbigen Steinskulpturen. Nach der Pensionierung hat Amann dann auch noch seine Lust an der Bildhauerei entdeckt und sein Schaffen auf diese Technik ausgeweitet. Lange Jahre war er Mitglied der Brucker Künstlervereinigung, seine Werke waren immer wieder in Ausstellungen zu sehen. Einen Überblick über sein Gesamtwerk hat Amann mit drei großen Bildbänden gegeben, in denen er der Kunst Gedichte gegenüber gestellt hat. Noch 2016 war eines seiner Werke in einer Ausstellung im Haus 10 zu sehen. Altersbedingt hat er sich in den vergangenen Jahren allerdings immer mehr zurückgezogen. Die letzten Monate hat der Brucker in einem Seniorenheim verbracht, wo er nun im Alter von 86 Jahren gestorben ist.

© SZ vom 10.01.2018 / FLHA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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