Fürstenfeldbruck:Tod und Erlösung

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Das Karfreitagskonzert von Bachchor und -orchester ist mittlerweile zur festen Größe geworden. (Foto: Günther Reger)

Karfreitagskonzert des Bachchors

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Das Karfreitagskonzert von Bachchor und -orchester ist seit vielen Jahren eine feste Größe im musikalischen Leben Fürstenfeldbrucks. Es nimmt inhaltlich Bezug auf diesen besonderen Tag im Kirchenjahr: den Weg durch Mitleid, Leid, Tod und Trauer zu Erlösung im Paradies.

Heuer stehen Werke des 19. und 20. Jahrhunderts auf dem Programm: Benjamin Brittens "Cantata Misericordium", Gabriel Faurés "Requiem", Francis Poulencs "Stabat Mater"

Benjamin Brittens "Cantata Misericordium" appelliert an Mitgefühl und Nächstenliebe: "Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst. Aber wer ist mein Nächster?" So beginnt das Werk, dem das Gleichnisses vom "Barmherzigen Samariter" aus dem Lukasevangelium zugrunde liegt. Britten komponierte es 1963 als Auftragswerk zur 100-Jahr-Feier des Komitees vom Roten Kreuz.

Einmalig ist die Konzeption im zweiten Teil des Konzerts. Es erklingen das Requiem von Gabriel Fauré und das Stabat Mater von Francis Poulenc. Was fühlt man, wenn ein Mensch stirbt? Trauer, Entsetzen oder letztendlich doch Frieden? Die beiden Komponisten zeichnen diese Gefühlszustände musikalisch nach. Und bei beiden ist im letzten Satz von der Hoffnung auf das Paradies die Rede. Das brachte Gerd Guglhör, den musikalischen Leiter von Bach-Chor & Orchester auf die Idee, die beiden Kompositionen miteinander zu verschränken und deren Kontraste und Entsprechungen gegenüberzustellen. So entsteht ein direkter Dialog der beiden großartigen Kompositionen und für den Zuhörer ein intensiver, dramatischer Zugang zu dieser Karfreitagsmusik.

Unterstützt werden Chor und Orchester von drei Solisten. Als Sopranistin ist die junge Münchnerin Anna Karmasin eingeladen. Sie hat in Innsbruck und Münchner studiert und stand im vergangenen Jahr im Finale des Richard-Strauss-Wettbewerbs. Sie musizierte unter anderem mit den Nürnberger Symphonikern, dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie, der Norddeutschen Philharmonie Rostock und auch - unter dem Dirigat von Valery Gergiev - mit den Münchner Philharmonikern sowie bei "Klassik am Odeonsplatz".Der gebürtige Salzburger Manuel Warwitz hat als Tenor bereits mit Ensembles wie Les Cornets Noirs Musica Fiata, den Singphonikern, derr Neuen Hofkapelle München, Harmonia Antiqua Labacensis aus Ljubljana und der Schützakademie Dresden gesungen. Die Basspartie übernimmt der junge Freisinger Benedikt Eder. Er hat an der Theaterakademie August Everding und der Musikhochschule in München studiert. Er ist Stipendiat des Deutschen Bühnenvereins und war Finalist beim Bundeswettbewerb Gesang 2016.

Karfreitagskonzert, Bachchor und -orchester, Stadtsaal Fürstenfeldbruck, Beginn ist um 19.15 Uhr, Karten gibt es ab 27 Euro

© SZ vom 18.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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