Fürstenfeldbruck:Tierischer Spaß im Wasser

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Einen in der Haltung astreinen Sprung legt Figo beim Hundeschwimmen im Fürstenfeldbrucker Freibad hin. (Foto: Günther Reger)

Die zweite Auflage des Hundeschwimmens im Fürstenfeldbrucker Freibad kommt wie erwartet bei Vier- wie Zweibeinern sehr gut an

Von Anna Lehneis, Fürstenfeldbruck

Mehr als 120 Hunde haben am vergangenen Sonntag im Freibadbereich der Amperoase am Hundeschwimmen teilgenommen. Sowohl im Kinder-, als auch im Schwimmerbecken durften sich die Vierbeiner von 10 bis 17 Uhr austoben. Ihre Besitzer mussten, anders als im vergangenen Jahr, allerdings draußen bleiben. Vom Beckenrand aus schmissen die Herrchen wieder und wieder die Spielsachen ins Wasser, einige Hunde bekamen offensichtlich nicht genug vom kühlen Nass. Andere wiederum hielten nur vorsichtig eine Pfote ins Becken, um dann mit gerümpfter Nase zu ihren Besitzern zu trotten und sich in die Sonne zu legen.

"Das ist wie bei Menschen auch. Manche Hunde sind Wasserratten, manche gehen nur zusammen mit ihren Besitzern ins Wasser und andere wollen überhaupt nicht schwimmen", sagte Friedrich Haeggberg, Mitglied des Polizei- und Schutzhundevereins Fürstenfeldbruck. Zusammen mit zwei anderen Mitgliedern kümmerte er sich um einen Parkour, den der Verein auf der Liegewiese aufgebaut hatte. Die Tiere konnten hier über Stangen springen, durch einen kleinen Tunnel kriechen und Slalom um ein paar Pylonen laufen. Für die drei Schnellsten gab es eine Siegerehrung mit kleinen Pokalen. Auch für die Besitzer wurde für Unterhaltung gesorgt, Nicole Wünschirs, die Inhaberin von Maisach's Tiergeschäft, bot an einem Stand allerlei Hundeutensilien an. Kühlmatten, Halsbänder, Spielzeug und - die große Attraktion - Hundeeis. Das bestand aus Joghurt, enthielt keinen Zucker und wurde in den Geschmacksrichtungen Rindfleisch, Käse, Apfel-Banane und Wildlachs angeboten. Laut Wünschirs kam Letztere am besten an.

Sie war froh, dass das Hundeschwimmen nicht wie im vergangenen Jahr bei der Premiere unter der Woche, sondern am Sonntag stattfand. "Ich glaube, dass so noch mehr Menschen kommen. Das heute ist ein richtiges Event." Der gleichen Meinung war auch Amelie Kraus. Die 28-jährige Hundebesitzerin aus Germering war dieses Jahr zum zweiten Mal dabei. Sie wünscht sich noch mehr Möglichkeiten, mit ihrem Hund schwimmen zu gehen. "Hier im Landkreis ist das echt schwierig. Man muss meistens ziemlich weit mit dem Auto fahren, damit der Hund auch ins Wasser darf." Ihr eineinhalb Jahre alter Mischling schwimme nämlich sehr gerne, auch wenn er sich im Schwimmbad noch etwas zögerlich dem Beckenrand näherte.

Das läge an den vielen anderen Hunden. "Deswegen ist eine Veranstaltung wie diese so wichtig. Man trifft selten so viele Hunde auf einem Fleck. Das ist eine tolle Übung für ihr soziales Verhalten, denn hier lernen sie zum Beispiel, nicht zu jedem Hund, dem sie begegnen, hinzulaufen", sagte Kraus. Aber nicht nur die Hunde können neue Kontakte knüpfen, auch die Menschen tauschten sich hier aus. "Das ist wie auf einem Kinderspielplatz", sagte Kraus. "Da wird sich auch untereinander über die Schützlinge ausgetauscht. Alle sind freundlich, wenn zum Beispiel ein Hund Probleme mit dem Wasser hat, geben die anderen Besitzer gleich Tipps." Ihr gefiel auch, wie unterschiedlich die Besucher waren. Kinder und Erwachsene, große und kleine Hunde, alle hatten offensichtlich Spaß.

Ganz ohne Vorbereitung war diese Veranstaltung aber nicht möglich. Zum Wohl der Hunde wurde in den Becken im Freibadbereich die Chlorung abgestellt. Laut Jürgen Krönauer, dem technischen Leiter der Amperoase, wurde außerdem die Umwalzung des Wassers ausgeschaltet, damit Rohrleitungen und das Filtersystem nicht mit dem Wasser in Berührung kommen. Nach dem Hundeschwimmen bleibt das Wasser erst mal in den Becken, um die Fliesen in der Winterpause vor Frost zu schützen. Vor der neuen Freibadsaison, bevor Menschen wieder in Kontakt mit dem Wasser kommen, wird dann das alte Wasser abgelassen und das Becken desinfiziert. Dieser Vorgang wird jedes Jahr durchgeführt, egal ob vorher Hunde im Schwimmbad waren oder nicht.

© SZ vom 11.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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