Fürstenfeldbruck:Tanzmusik

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Strak-Orchester spielt Werke aus der Wiener Klassik

PuchheimWalzer, Polka oder Märsche - das Konzert des Strak-Orchesters steht in diesem Jahr im Zeichen der Wiener Klassik. Mit Joseph Lanner, Johann Schrammel und Josef Strauss, nimmt sich das Ensemble Komponisten an, die sonst neben den großen Namen, wie Ludwig van Beethoven oder Wolfgang Amadeus Mozart, wenig Gehör finden. Und doch zählt Projektleiter Walter Erpf sie zu den wichtigsten Komponisten der Wiener Unterhaltungsmusik während des letzten Jahrhunderts.

Obwohl das Orchester die Grundidee verfolgt, ohne ständigen Dirigenten auszukommen, leitet Erpf das Orchester nun schon zum sechsten Mal. "Wir können ganz gut miteinander", sagt er. Seit 20 Jahren gibt es das Orchester bereits. Seine Mitglieder kommen aus Puchheim und Umgebung und sind zwischen 45 und 80 Jahren alt. Nicht nur beim Alter zeigt es sich vielseitig: Mit dabei seien "vollkommen unterschiedliche Leute mit unterschiedlichen Ursprüngen", erzählt Erpf. Einige würden das Jahr über in anderen Ensembles spielen, andere hätten erst zu ihrer Rente angefangen, ein Instrument zu lernen. Einigen von ihnen würde der Unterricht schon noch gut tun, sagt Erpf halbernst.

Er nimmt es mit Humor, wenn nicht alles so funktioniert, wie es sollte. Trotz der Unterschiede bringe jeder seine eigenen, wichtigen Erfahrungen mit, findet Erpf. Der Dirigent spricht von einem "Glücksgefühl", das entstehe, wenn nach der langen und harten Vorbereitungszeit endlich alle gemeinsam auf der Bühne stehen. Seit November proben die Musiker für ihren Auftritt. Einmal pro Woche haben sie sich zusammengefunden. Meistens am Wochenende, denn viele der Mitglieder arbeiten unter der Woche oder haben Familie, um die sie sich kümmern müssen.

Insgesamt zwölf Stücke sind für den Abend einstudiert. Und aus der kurzen Pause werden die Besucher mit einer Polonaise zurückgeholt. So, wie man es vom Wiener Opernball kennt. Bei diesem polnischen Nationaltanz schreiten Paare im Reihentanz majestätisch durch den Saal. Erpf freut sich vor allem auf die Polka. "Die machen einfach unheimlichen Spaß", sagt er. Zum Beispiel die Pizzicato Polka, die Johann gemeinsam mit seinem Bruder Josef Strauss geschrieben hat. Lange stand dieser im Schatten seines Bruders, dem berühmten "Walzerkönig".

Die Stücke, die Erpf für den Abend ausgewählt hat, seien anspruchsvoll. "Man muss die Stücke zum Leben bringen", sagt er. Dafür genüge es nicht, die Noten einfach bloß so zu spielen, wie sie auf dem Papier stehen. Sie würden viel mehr Möglichkeiten zulassen, die Stücke selbst zu gestalten, als es andere klassische Musik tut. Ähnlichen Gestaltungsspielraum habe es im vergangenen Jahr gegeben, als das Orchester Schlager aus den Zwanziger- und Dreißigerjahren spielte, was beim Publikum sehr gut angekommen ist.

Am Sonntag, 28. Februar, sorgt das Laien-Orchester für eineinhalb Stunden klassische Unterhaltung. Los geht es bereits um 17 Uhr im Puchheimer Kulturzentrum Puc, in der Oskar-Maria-Graf-Straße 2. Der Eintritt ist kostenlos, Spenden sind aber willkommen.

© SZ vom 25.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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