Fürstenfeldbruck:Svenja Bille tritt an

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2014 hat sich Politik-Studentin Svenja Bille in einer Kampfabstimmung gegen Mirko Pötsch durchgesetzt. (Foto: oh)

26-Jährige will Vorsitzende des Brucker SPD-Ortsvereins bleiben

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Vor zwei Jahren hatte es noch eine Kampfabstimmung gegeben: Die damals 24 Jahre alte Politik-Studentin Svenja Bille setzte sich dabei gegen den 48 Jahre alten Ingenieur Mirko Pötsch durch und wurde Vorsitzende des knapp hundert Mitglieder zählenden SPD-Ortsvereins. Auch im Stadtrat gab es einen Generationswechsel, dort übernahm - geräuschloser und im Konsens mit Walter Schwarz, der auf den Posten des Stellvertreters wechselte - Philipp Heimerl den Vorsitz der SPD-Fraktion. An diesem Donnerstag wird auf der Hauptversammlung erneut der Vorstand gewählt. Mit größeren Überraschungen dürfte diesmal freilich nicht zu rechnen sein. Zwar motiviert Bille in der Einladung alle "Interessenten ausdrücklich, für einen Vorstandsposten zu kandidieren", und das "gerne auch spontan". Gleichwohl spricht vieles dafür, dass die stellvertretende Vorsitzende des Unterbezirks, die nebenberuflich Geschäftsführerin der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik ist, wieder gewählt wird und mit ihr die meisten Vorstandsmitglieder.

Dabei räumt Bille ein, dass der vor zwei Jahren von ihr propagierte "Kurswechsel" noch nicht vollständig vollzogen ist. 2014 hatte die damalige Juso-Sprecherin angekündigt, den Dialog zwischen Ortsverein, Fraktion und Bürgern zu intensivieren, die Bürgerbeteiligung voranzutreiben und die inhaltlich-politische Arbeit im Vorstand zu intensivieren. "Wir sind auf einem guten Weg, aber es ist deutlich mehr Arbeit als erwartet", sagt sie am Mittwoch. Es gebe noch vieles, was sie gerne ändern würde. Personell ist das eher nicht gemeint - einen weiteren Generationswechsel hält Bille für nicht erforderlich: Dem Vorstand gehören Mitglieder im Alter von 25 bis 70 Jahre an. Das sei eine gute Mischung.

Auch überregional will Bille die mit Blick auf die Bundestagswahl 2017 überfällige inhaltliche Debatte nicht mit einer Personaldiskussion verknüpfen. Die Bundes-SPD sei "etwas ins Wanken geraten". Aufgabe aller Mitglieder sei es nun, sie wieder "auf Kurs zu bringen", das Profil zu schärfen und sich gegen "die rechte Ecke" zu positionieren. Beispielsweise in der Asylpolitik gibt es Bille zufolge aber sehr wohl Schnittmengen mit konservativen Parteien, das habe sich auch im Zuge des 2014 initiierten, überparteilichen Arbeitskreises Asyl gezeigt. Vor allem den Themen Wohnungsbau nebst Wohnbaugesellschaft und Stadtentwicklung will sich der Ortsverein verstärkt widmen - und dies "Hand in Hand mit der Fraktion".

Vor allem auf eine Veranstaltung blickt die Brucker SPD mit Spannung. Der fränkische SPD-Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz berichtet am 12. Juli über seine Tätigkeit als Obmann im "Cum-Ex"-Untersuchungsausschuss und geht auch auf die Panama Papers ein.

Hauptversammlung SPD-Ortsverein Fürstenfeldbruck, Donnerstag, 23. Juni, 19.30 Uhr, Restaurant La Campanella, Schillerstraße 41

© SZ vom 23.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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