Fürstenfeldbruck:Surreale Wesen und Szenarien

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Fernöstliche Comicsprache bestimmt Wochenendausstellung "Kissa" im Fürstenfeldbrucker Haus 10

Von Valentina Finger, Fürstenfeldbruck

Von fantasievollen Menschen umgeben zu sein, fördert oft auch die eigene Kreativität: Drei Jahre fanden die Vereinssitzungen der IG Kultur am selben Wochenende wie die Manga- und Anime-Messe Animuc in Fürstenfeldbruck statt. Schließlich habe man von den Vereinsräumen im Haus 10 den idealen Ausblick auf das bunte Treiben der Kostümierten im Klosterareal, sagt Vorstand Kadir Kara. Vergangenes Jahr habe ein Mitglied die Idee gehabt, statt nur zuzusehen, selbst eine Veranstaltung zu dem Thema zu organisieren. Das Ergebnis wird an diesem Wochenende parallel zur Messe im Haus 10 gezeigt: "Kissa", eine Ausstellung mit Zeichnungen und Illustrationen von vier Manga-Künstlerinnen. "Kissa" ist die Bezeichnung für japanische Manga-Cafés, die eine Bibliothek mit Café-Charakter und Unterhaltungselektronik vereinen. So ähnlich soll man sich auch im Haus 10 fühlen. Deswegen gibt es einen Raum mit Fernsehern, Spielekonsolen und Platz, um gemütlich mit Freunden beieinander zu sein.

Einige Vereinsmitglieder hätten als Teenager gerne Manga gelesen, erinnert sich Kara, aber richtige Profis seien sie auf diesem Gebiet nicht. Gut, dass Kadir Kara Natalia Solodovnikova kannte. Die gebürtige Russin, die zusammen mit Kara in München Kommunikationsdesign studierte, ist eine der Künstlerinnen. Heute arbeitet sie als freie Illustratorin und zeichnet bevorzugt Fantasy-Figuren wie Feen oder Vampirgestalten.

Über Natalia Solodovnikova kam der Kontakt zu Katharina Ortner zustande. "Obwohl auch ihre Werke in die Manga-Richtung gehen, sind sie in der Linienführung klarer, was wohl damit zu tun hat, dass sie mit ihren Illustrationen Geld verdient", sagt Kara. Melanie Miedler und Lisa Schmidt, die sich als "Flügelchen" und "Mullana" präsentieren, kamen über die Animuc-Organisatoren hinzu, die die IG Kultur gebeten hatte, ihr Gesuch in ihrem Netzwerk zu verbreiten. Die Bilder von Miedler prägen surreale Wesen und Szenerien. Schmidt hat 2014 den ersten Band einer dreiteiligen Serie veröffentlicht. Auch zu sehen sein werden die Originalseiten ihrer Kurzgeschichte "Herzensdieb". Vielleicht dient diese dem ein oder anderen Animuc-Besucher ja als Kostüm-Inspiration für nächstes Jahr.

Ausstellung "Kissa" in der Kulturwerkstatt Haus 10, Vernissage: Freitag, 10. April, 19.30 Uhr, Samstag und Sonntag, 11./12. April, 12 bis 18 Uhr.

© SZ vom 10.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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