Fürstenfeldbruck:Stars für ein Album

Lesezeit: 2 min

440 Sticker - und das Sammelalbum der American Footballer aus Fürstenfeldbruck ist voll. (Foto: Privat)

Die Fursty Razorbacks sind nun als Sammelsticker erhältlich

Von Christian Hufnagel, Fürstenfeldbruck

Das Versprechen der Anbieterfirma ist groß: "Wir bringen Sammel-Action und echtes Star-Feeling in die Welt der Amateur-Vereine. Wir heben jedes Vereinsmitglied auf Augenhöhe mit seinen großen Vorbildern." Felix Fink aus der U 11 darf sich so fühlen, für ihn ist die Nummer 53 reserviert; oder Maximilian Höcherl von den U 16-Junioren, er folgt im Kästchen 152; oder Cheerleaderin Emilia Loidl auf Position 396 und schließlich Carola Bolz von der Abteilungsleitung, deren Konterfei als Nummer 440 den letzten leeren Rahmen füllen wird. Die vier willkürlich ausgewählten Personen gehören zu rund 300 Vereinsmitgliedern der Fursty Razorbacks, die sich fotografieren ließen und somit Teil eines Projekts sind, welches für gewöhnlich Berühmtheiten des Sports, vornehmlich des Fußballs, vorbehalten ist. Die Fürstenfeldbrucker American Footballer kann man nun als Sticker sammeln und in ein Album einkleben. Letzteres wie Sticker sind seit dieser Woche im Rewe-Supermarkt in der Kurt-Schumacher-Straße erhältlich, allerdings auch nur dort.

Die Idee zu dieser Aktion sei im vergangenen Herbst entstanden, sagt Heike Schmidtke, Vorsitzende des Fördervereins. Da stieß man auf das Start-up-Unternehmen "Stickerstars", welches eben einerseits ein Kindheitserlebnis wiederbelebt und andererseits einen Jugendtraum erfüllt. Denn selbst der unbekannte Amateursportler wird plötzlich der Held auf Abziehbildern und begehrtes Objekt einer Sammelleidenschaft, die in jungen Jahren vermutlich jeder einmal gespürt hat. Zumindest, wenn er Fußballfan war und seine Idole aus der Bundesliga oder von Europa- und Weltmeisterschaften gesammelt und eingeklebt hat. Auf das florierende Geschäft war bekanntlich die italienische Firma Panini Anfang der Sechzigerjahre gekommen. Und was in der großen Welt des Sports funktioniert, kann auch die kleine bereichern, dachten sich wohl die Berliner Jungunternehmer. Die American-Football-Abteilung des TuS Fürstenfeldbruck fing jedenfalls Feuer: 200 wären die Mindestzahl gewesen, 300 hätten sich fotografieren lassen, erzählt Schmidtke - von der jüngsten Mannschaft der Elfjährigen bis zu den Erwachsenen, die in der Zweiten Liga spielen; von Helfern über Schiedsrichter und Physiotherapeuten bis zu Cheerleadern und dem Vorstand. Den Verkauf und auch die Kosten habe der Brucker Rewe-Marktleiter Alexander Kersten übernommen. Die "Stickerstars" arbeiten immer mit einem Supermarkt vor Ort zusammen. Und dort sind eben das Album für vier Euro und die Päckchen mit je sechs Stück für 90 Cent erhältlich. Die Fördervereinsvorsitzende hat keinen Zweifel dass das Sammelfieber alle im Klub und die Fans erfassen wird. Und damit auch die Leidenschaft zum Tauschen. Diese muss allerdings virtuell gestillt werden. Denn die geplanten Treffen zum Tauschen an den Spieltagen können derzeit nicht stattfinden. Wegen der Corona-Krise ruht auch dieser Sport. Der kleine Trost: "Wir bringen die Fursty Razorbacks direkt zu Euch nach Hause", heißt es in der Werbung für das professionell aufgemachte Album und die 440 Sammelsticker.

© SZ vom 26.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: