Fürstenfeldbruck:Starke Sprüche

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Schülerin Lena Sabokat (Mitte) vom Viscardi-Gymnasium erläutert Museumsleiterin Barbara Kink (links) die Plakate für "Fridays for Future". (Foto: Carmen Voxbrunner)

Viscardi-Gymnasiasten gestalten Plakate für Klimaschutz-Demos

Von Leonie Albrecht, Fürstenfeldbruck

Wer auf die "Fridays for Future"-Demonstrationen statt in den Unterricht geht, muss mittlerweile mit Verweisen rechnen. Um dennoch auf die Relevanz des Klimaschutzes aufmerksam zu machen, haben Schüler des Viscardi-Gymnasiums Plakate gestaltet, die im Museum Fürstenfeldbruck ausgestellt sind. Zu sehen sind sie in der Ausstellung "Wetter und Mensch". Sprüche wie "Kohle weg, die macht nur Dreck" oder "I want a hot date, not a hot planet" stehen auf rund zwölf Plakaten. Nachdem der Besuch der Demonstrationen von der Schule nicht erlaubt wird, forderte die SMV alle Schüler auf, Demonstrationsplakate einzureichen. Bald werden sie das Schönste auszeichnen, der Gewinner erhält einen Mehrwegbecher aus Bambus. Barbara Kink vom Museum hatte die Idee, die Plakate zu präsentieren. "Man liest darüber täglich in der Zeitung", sagt Kink, "deshalb wollten wir dieses aktuelle Thema mit aufnehmen." Die Ausstellung zeigt die historische Bedeutung des Wetters für den Menschen, die sich auch in der künstlerischen Darstellung widerspiegelt. "Das Klima wird über das Wetter für den Menschen spürbar", erklärt eine Mitarbeiterin. Eine Fotowand ist daher den Fridays for Future gewidmet.

"Die Schüler sind sehr engagiert bei den Fridays for Future", erzählt Lena Sabokat, Schülersprecherin des Gymnasiums. Die Elftklässlerin setzt sich auch für weitere Umweltaktionen an der Schule ein. So konnte sie bereits erreichen, dass sich die Schüler einmalig für die Teilnahme an einer Demonstration beurlauben lassen durften. "Etwa 100 Schüler standen auf einmal an diesem Tag im Lehrerzimmer", erinnert sie sich. "Insgesamt 400 haben sich beurlauben lassen." Damit die Beurlaubung genehmigt wurde, mussten die Schüler begründen, weshalb sie an der Demonstration teilnehmen wollten. In einer weiteren Aktion sammelte die SMV den gesamten Müll, der während eines Schultages zusammenkam, um so auf das Müllaufkommen der Schüler aufmerksam zu machen. "Den Müll haben wir dann auf der Bühne in der Aula aufgetürmt", sagt Sabokat.

Sowohl im Unterricht als auch während der Pausen seien die Fridays for Future laut Sabokat oft Thema. "Das ist aber vom Lehrer abhängig", sagt sie. "Manche finden das sehr gut, manche eher nicht so." Viele von ihnen würden sich auf die Schulpflicht beziehen, die es einzuhalten gelte. Sabokat und die SMV möchten deshalb auch ohne Demonstrationen etwas bewegen. "Wir werde weiterhin Aktionen an der Schule planen und uns für den Umweltschutz einsetzen."

© SZ vom 13.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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