Fürstenfeldbruck:Spurensuche

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In der Furthmühle können die Besucher die teschnischen Verfahren hinter der Mehlproduktion kennen lernen. (Foto: Günther Reger)

Beim Tag des offenen Denkmals werden im September historische Handwerks- und Technikbetriebe besucht

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

"Handwerk, Technik, Industrie" - Das Thema des diesjährigen Tages des offenen Denkmals macht es dem Landkreis nicht einfach. Während andere Regionen, wie etwas das Ruhrgebiet, voll von passenden Objekten sind, sind die Auswahlmöglichkeiten im Landkreis eher rar. Dennoch ist es den Organisatoren gelungen, ein zwar kleines aber interessantes Programm für Sonntag, 13. September, zusammen zu stellen. Natürlich sind auch in diesem Jahr die beiden Denkmaltag-Dauergäste Furthmühle und Jexhof dabei. Daneben gibt es drei Busfahrten, zwei Führungen zwei geöffnete Museen und außerdem ist die alte Schmiede in Althegnenberg geöffnet. Die Werkstatt besteht seit 1450 und ist seit 410 Jahren durchgängig im Besitz der Familie Ostermeir. Kreisheimatpfleger Toni Drexler hat die Geschichte der Schmiede in einem kleinen Katalog zusammengefasst, der für acht Euro gekauft werden kann.

In Althegnenberg gibt es nicht nur zwei Schmiedevorführungen, auch zwei der Busfahrten machen dort halt. Unter der Leitung von Kreisheimatpfleger Toni Drexler führt eine der Fahrten gleich zu mehreren denkmalgeschützten Schmieden im Landkreis. "Wir können zwar nicht alle alten Schmieden besuchen, aber wir haben eine interessante Auswahl getroffen", sagt Drexler. Es geht nach Puch, Aich, Oberdorf und eben Althegnenberg. Den Schlusspunkt bildet die ehemalige Klosterschmiede, die heute als Künstlerwerkstatt genutzt wird. Die Busfahrt beginnt um 13.15, Abfahrt ist am Landratsamt, die Teilnahmegebühr beträgt 8,50 Euro.

Und auch die Bustour "Altes Handwerk und Gewerbe - eine Spurensuche im Landkreis" macht an der Schmiede in Althegnenberg Halt. Ein weiteres Ziel der Fahrt ist die alte Brauerei in Weyhern. In Spielberg wird der Herbstmarkt besucht, der extra auf den Termin des offenen Denkmals gelegt wurde. Die Teilnehmer dürfen dort allerdings nicht nur über den Markt schlendern, sondern auch den Dachstuhl und Nebengebäude des Schlosses erkunden. Geführt wird die Tour von Kreisbaumeisterin Reinlinde Leitz, Abfahrt ist um 13 Uhr am Landratsamt, die Teilnahme kostet 12,50 Euro, Imbiss inklusive. Die dritte Tour wird von Kreisheimatpfleger Sepp Kink geleitet und macht sich auf die Suche nach Spuren des Handwerks von der Vergangenheit zur Gegenwart. Sie soll zu Orten führen, die die Besucher zum Nachdenken anregen. In Türkenfeld gibt es eine Führung durch Rathaus und Pfarrkirche, außerdem erklärt Geigenbauer Paul Lijsen sein Handwerk. Die Fahrt startet um 13.30 Uhr ebenfalls am Landratsamt, die Teilnahmegebühr kostet hier 10,50 Euro inklusive Führung.

Eine Führung auf den Spuren des Brucker Architekten Adolf Voll bietet die Kreisheimatpflegerin Susanne Poller an. Gemeinsam mit Aline Pronnet von der IG Kultur hat sie den Rundgang anlässlich der Voll-Ausstellung entwickelt. "Wir haben schon viele Leute durch die Privathäuser geschleust und gedacht, es wäre doch schade, wenn wir die Tour nicht noch einmal anbieten", sagt Poller, "und Adolf Voll als Architekt passt wunderbar zum Thema, weil er viel mit Handwerkern zu hatte". Aber die Führung ist nicht alles. Im Lichtspielhaus werden den ganzen Tag über Filme gezeigt und im alten Schlachthof, auch ein Gebäude von Voll, wird die Subkultur Führungen anbieten, auch durch die Räume, die sonst nicht zugänglich sind. "Wir wollen einen Einblick in den alten Schlachtbetrieb geben", sagt Pronnet. Außerdem wird dort noch einmal die Voll-Ausstellung zu sehen sein. Die Führung beginnt um 14 Uhr am Landratsamt, der Eintritt ist frei.

Das Klosterareal steht im Zentrum der Führung von Kreisarchivpflegerin Birgitta Klemenz. Unter dem Titel "Handwerk - Technik - Industrie in Fürstenfeld" erkundet sie mit ihren Teilnehmern das Areal. Höhepunkt ist eine Besichtigung des Dachstuhls der Klosterkirche. Die Führungen finden um 14 und 16 Uhr statt, Treffpunkt an der Waaghäuslwiese auf dem Klosterareal.

Das Bauernhofmuseum Jexhof lädt von 14 bis 17 Uhr zu einer Vorführung der Kraftübertragung von der Dampfmaschine auf landwirtschaftliche Geräte. Kindern können von 14 bis 16 Uhr das "Filzen" lernen, außerdem findet um 15 Uhr eine Führung unter dem Titel "Der Herr und sein Gscherr" statt. Die Furthmühle hat von 13.30 bis 17.30 Uhr geöffnet und zeigt seine Ausstellung "Märchenhafte Mühlen", außerdem wird das Mahlen mit dem Steingang und das Sägen mit dem einblättrigen Hochgang gezeigt und erläutert. Jeweils um 14, 15, 16 und 17 führt außerdem Müllermeister Albert Aumüller durch die Mühle. Im Stadtmuseum Fürstenfeldbruck können die Besucher um 15 Uhr an einer Führung unter dem Titel "Fresko - Marmor - Stuck" teilnehmen und das Museum Germering bietet um 11, 13 und 15 Uhr Führungen an.

© SZ vom 06.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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