Wo kann ich im Landkreis Sport treiben? Wo finde ich eine Sportstunde für meine dreieinhalbjährige Tochter? Wo gibt es Gesundheitssport für Ältere? Eine landkreisweite Datenbank für Sportangebote kann solche Fragen nun beantworten. Unter www.sport-ffb.de oder www.sport-im-kreis-ffb.de findet sich im Internet ein neues Portal, das sämtliche Sportangebote im Landkreis Fürstenfeldbruck bündelt.
Ohne Internet geht heute kaum mehr etwas. Zwar verfügen die meisten Sportvereine im Landkreis über mehr oder weniger gut gepflegte eigene Webseiten, vernetzt waren sie bislang allerdings nicht. Das versucht nun das neue Portal, das deutschlandweit das erste ist, dass die Sportangebote eines ganzen Landkreises zusammenfasst. "Das hat es landkreisweit noch nie gegeben", sagt Steffen Enzmann, der seit fünf Jahren Kreisvorsitzender des Bayerischen Landes-Sportverbandes (BLSV) ist. Der 53-jährige IT-Fachmann hat die Idee vorangetrieben und das Portal eingerichtet. Er sagt, für Kultur, Theater, Musik würde es so etwas ja auch geben. Fünf deutsche Städte, darunter Köln und in Bayern Ingolstadt, haben bislang ein solches Portal in Eigenregie eingerichtet.
Seit vorigen November ist die Brucker Sport-Webseite online, nun beginnt sie sich zu füllen. Allerdings sind erst 14 von 123 Sportvereinen im Landkreis darin erfasst, das sind gerade einmal elf Prozent. Enzmann rührt deshalb die Werbetrommel: "Auf einer Seite hat man hier alles." Man könne dabei auch sehen, was im Nachbarort los ist. Gerade größere Orte wie Puchheim und Gröbenzell oder Puchheim und Eichenau gingen ohnehin ineinander über. Die 14 Sportvereine, darunter vor allem die großen Klubs wie TSV Unterpfaffenhofen-Germering, TuS Fürstenfeldbruck, SV Esting und FC Puchheim, bringen es aktuell aber bereits auf mehr als 15 800 Termine. Die Vereine können ihre Informationen selbst hochladen und aktualisieren. Darunter finden sich auch viele spezielle Angebote, etwa zur Osteoporose-Prävention, Flamanco für Kinder von fünf bis sieben, Rückenschule, Cardio meets Bodystyling, Richtig fit ab 50 oder Koronar-Herzsport unter ärztlicher Begleitung. "Man glaubt gar nicht, wie viel die Vereine tun", sagt Enzmann, der selbst zehn Jahre lang Vorsitzender des FC Puchheim war.
Viele kleinere Vereine sehen indes nicht unbedingt die Notwendigkeit für ein solches Angebot. Darunter gebe es noch viele, "die mit dem Internet nicht viel am Hut haben", weiß Enzmann, oder die sagten, sie hätten "niemanden, der das machen kann". Dabei sei es ganz einfach, die Inhalte einzustellen. 75 Euro müssen die Vereine einmalig für die Aufnahme in das Portal zahlen, dazu eine jährliche Wartungsgebühr. Unterstützung gab es vom Landkreis, der Stadt Fürstenfeldbruck und der Gemeinde Emmering. Zuletzt hatten der SC Gröbenzell und der Boxclub Piccolo Fürstenfeldbruck ihre Angebote eingestellt. Enzmann rät den Vereinen, gerade auch größere Events einzustellen, denn immer wieder höre er, dass die Vereine über zu wenige Zuschauer klagten.
Die Vernetzung der sportlichen Angebote ist ein neues Feld, das Enzmann im BLSV-Kreis Fürstenfeldbruck beackert. Bis dato haben Vereine mit ihm vor allem dann zu tun, wenn es um BLSV-Zuschüsse für neue Sportstätten geht. Viele Vereine klagen ihm zufolge über beengte Platzverhältnisse und zu geringe Hallenkapazitäten. Sie sind zumeist auf kommunale Schulturnhallen angewiesen. Der TSV Unterpfaffenhofen-Germering indes hat es laut Enzmann mit einer eigenen Halle vorgemacht: "Die hat er 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag." In Fürstenfeldbruck wird gerade politisch um die Errichtung einer solchen für den TuS Fürstenfeldbruck gestritten. Seit fünf Jahren ist Enzmann Kreisvorsitzender des BLSV, beim Kreistag im kommenden Oktober wird er dann für weitere fünf Jahre kandidieren. Doch er hat noch mehr vor. Im Januar nächsten Jahres will er den Bezirksvorsitz im Bayerischen Landes-Sportverband von Otto Marchner übernehmen.