Fürstenfeldbruck:Spielhöllen unerwünscht

Sie sprießen wie Unkraut am Wegesrand: Die Zahl der Spielotheken im Fürstenfeldbrucker Gewerbegebiet nimmt zu. Die Stadt will aber nicht, dass aus der Hasenheide ein Vergnügungspark wird.

Stefan Salger

Sie war als Ultima Ratio geplant - doch nun muss die Stadt Fürstenfeldbruck erstmals zum Notfallkoffer greifen und daraus das Werkzeug "Veränderungssperre" holen. Es geht um die Spielhöllen, die im Gewerbegebiet Hasenheide sprießen wie das ungeliebte Springkraut am Straßenrand. Stadtspitze und Stadtrat wollen den Wildwuchs unbedingt eindämmen, denn man will am Rande von Fürstenfeldbruck kein Vergnügungsviertel haben. Weil es noch an einem entsprechenden Bebauungsplan als beständiges Gegenmittel fehlt, hilft vorübergehend nur jene Veränderungssperre. Die freilich ist auf einige Jahre befristet und verschafft der Stadt lediglich eine Verschnaufpause. Ende 2010 hatte der Stadtrat den Einsatz dieses Mittels grundsätzlich befürwortet, gleichzeitig aber auch gesetzliche Regelungen gefordert, um auf dieser Basis ein eigenes, rechtlich verbindliches Planungskonzept ausarbeiten zu können.

Glücksspiel im Gewerbegebiet will die Stadt Fürstenfeldbruck eindämmen. (Foto: dpa)

Stimmt nach dem Bauausschuss an diesem Dienstag auch der Stadtrat zu, dann wird die Stadt den Mitte Juni bekannt gewordenen Planungen einen Riegel vorschieben, im Erdgeschoss eines Hauses in der Hasenheide zwei weitere Spielotheken mit je zwölf Gewinnspielgeräten einzurichten. Es könnte zur Nagelprobe werden, denn in der Regel sind solche Spielsalons so einträglich, dass die Betreiber auch den Weg durch die Gerichtsinstanzen nicht scheuen, um ihr Vorhaben doch noch durchzusetzen.

© SZ vom 30.07.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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