Fürstenfeldbruck:Spaß und Politik

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Gut gefüllt sind die Bierbänke beim Sommerst auf dem Viehmarktplatz der Brucker Bürgervereinigung. (Foto: Günther Reger)

Das Sommerfest der BBV vereint Information und Unterhaltung

Von Manfred Amann, Fürstenfeldbruck

Geduld und Zuversicht sind offensichtlich zwei Eigenschaften der Brucker Bürgervereinigung (BBV). Obwohl es zeitweise in Strömen regnete, vertrauten die Mitglieder den Wetterprognosen und bauten am Vormittag den großen Partyschirm auf, der laut Vorsitzenden Klaus Quinten mittlerweile eine Art Markenzeichen für das bunte Bürgerfest ist. Als die Sonne am Nachmittag ihre Kraft entfaltete, wurde die Geduld belohnt und der Landtagsabgeordnete der Grünen, Martin Runge, und Brucks zweiter Bürgermeister Christian Götz hatten am Bierwagen viel zu tun. An den Biertischen oder in Gruppen mit einem Getränk in der Hand zusammenstehend, wurde lebhaft diskutiert und an den Ständen der beteiligten Einrichtungen gab es zuweilen Gedränge.

Slow-Food- Experte Richard Bartels hatte zahlreiche soziale Einrichtungen angeworben, deren meist ehrenamtliche Mitarbeiter sich über die das rege Informationsbedürfnis freuten. "Es gibt immer wieder Anfragen und wir können meist gute Ratschläge geben", befand Ulrike Bienemann am Stand der Caritas. Auch bei Renate Schneider vom Frauennotruf und bei der ISB, Initiative für Betroffene mit geringem Einkommen, gab es "Beratungsgespräche", ebenso beim Bund Naturschutz, der IG Lichtspielhaus und dem "Projekt Naturgarten" von Karin Dixius. Auf großes Interesse stießen auch die Vorschläge des Verkehrsforums für ein sicheres Radfahren. "LKW und toter Winkel" war ein Schwerpunkt, den Alexa Zierl erläuterte. Der "Trixi-Spiegel" an Gefahrenstellen könne eine große Hilfe sein. Dies sei aber nur eine von sechs beantragten Maßnahmen, die im Stadtrat zu diskutieren seien. Für Spaß sorgte der "Speedometer", mit dem die Hans-Kiener-Stiftung Spenden für das Projekt "Schulfrühstück" sammelte. Einen Ball mit 100 Stundenkilometern zu schießen, erreichten nur wenige.

Auch politisch war das Bürgerfest laut BBV-Chef Quinten ein Erfolg, denn es gab "viele Gespräche zur städtischen Entwicklung, die die Menschen berühren". Das seiner Meinung nach "eher weniger wichtige Rätsel", ob sich die Stadträte Markus Droth und Peter Glockzin nach dem Ärger über die Aufstellung der CSU-Nominierungsliste zur BBV wechseln, löste Quinten selbst. "Ich darf es nun sagen, die beiden schließen sich den Freien Wählern an", sagte er, dies müsse man akzeptieren. Stadtrat Karl Danke hätte die CSU-Abtrünnigen schon gerne bei der BBV gesehen. "Dann wären wir schon jetzt stärkste Fraktion", sagte er, man werde bei Kommunalwahlen im März nun versuchen, dieses Ziel zu erreichen.

Ein Gesprächsthema war, wie es mit dem Viehmarktplatz weitergeht, wenn Hardys Fitnesscenter in die Augsburger Straße zieht und das Gebäude bald abgerissen werden soll. "Das ist eine neue Ausgangslage", befand Quinten. Am BBV-Stand wurde auch über die Zukunft des ehemaligen Stadtwerkegeländes diskutiert. "Thomas Ernst darf an seiner Braustätte am Silbersteg kein Bier ausschenken, weil angeblich ein zweiter Fluchtweg fehlt, und das Beer-Pong-Spiel wird verboten. Die Stadt Fürstenfeldbruck tue alles, um eine Belebung der Innenstadt zu verhindern", zürnte ein Besucher.

© SZ vom 12.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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